DONNERstag: Tretminen-Slalom

Immer DONNERstags gibt es jetzt Geschichten unserer Redakteurin Anke Donner, wie sie nur das Leben schreiben kann. Situationen, wie sie einem im Alltag manchmal einfach vor die Füße fallen und die einen zum Lachen, Weinen und Staunen bringen, oder schier an den Rand des Wahnsinns treiben.

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Hundekacke auf dem Gehweg ist nicht besonders nett.
Hundekacke auf dem Gehweg ist nicht besonders nett. | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! In dieser Woche will ich mich mal mit einem echten "Sch...thema" befassen. Es geht um die Hinterlassenschaften einiger Vierbeiner, von denen man auch Zuhause noch was hat. Obwohl man selber gar keinen Hund hat...


Neulich wurde aus einem Spaziergang ein wahres Hindernisrennen. Denn statt die Natur beim Erwachen aus dem Winterschlaf zu beobachten, musste ich den Blick auf den Boden richten, um nicht in die Tretminen zu latschen, die Hundehalter freundlicherweise hinterlassen haben. Und natürlich meine ich damit nicht, dass Herrchen oder Frauchen ihr Geschäft auf dem Gehweg erledigt haben, sondern deren Vierbeiner. Nur können die ihren Haufen ja schlecht selber wegmachen. Hab ich jedenfalls noch nicht gesehen. Die Verantwortung liegt also bei den Zweibeinern.

Tretminen-Slalom


Ehrlich gesagt, verstehe ich ja, dass das Einsammeln von Fiffis Verdauungsrückständen kein Fest für die Sinne ist. Aber wer A sagt, muss auch B sagen. Und schließlich gibt es inzwischen in nahezu jeder Ortschaft Vorrichtungen, die diesen eher unangenehmen Teil des Gassigehens erträglicher machen sollen. Die Spender mit den kleinen schwarzen Tüten hängen inzwischen ja so ziemlich überall rum und sind nicht nur Deko. Also warum nutzen sie einige Hundehalter nicht und greifen mit ihnen mal ordentlich zu? Oder lassen ihre Vierbeiner wenigstens dort hinmachen, wo nicht gleich der Nächste reintritt. Denn entgegen eines alten Spruches, der ja besagt, dass das Treten in einen Hundehaufen Glück bringen soll, finde ich Hundekacke unter dem Schuh einfach nur ekelhaft.

Erst vor Kurzem habe ich beobachtet, wie Hund und Halter beim abendlichen Spaziergang vor dem Kirchenportal eine kurze Pause einlegten. Und es war keine Pippipause. In aller Seelenruhe erledigte der Hund sein Geschäft vor der Tür des Gotteshauses. Herrchen schien das aber wenig gekratzt zu haben, er ließ die Schiete einfach liegen. Kackhaufen sind dort, wo Zweibeiner unterwegs sind, immer eklig und ärgerlich. Aber einen stinkenden Hundehaufen vor der Kirche liegen zu lassen, ist wirklich widerlich und irgendwie auch respektlos. Ich hoffe nur, dass die - zumeist älteren Kirchgänger - die Schweinerei rechtzeitig gesehen haben, oder jemand anderes den Dreck weggemacht hat, bevor sonntags der Rollator drüber rollt, oder die Kinder an Ostern dort Eier suchen.

Und nicht nur ich, als Nicht-Hundebesitzer, ärgere mich über die Sauerei auf Fußwegen, Rasenflächen und Straßen. Hundebesitzer selbst finden das Benehmen mancher Hundehalter unterirdisch, wie ich am Wochenende von einigen Hundeliebhabern hören konnte. Und es ärgert sie, dass alle über einen Kamm geschoren werden. Denn wie so oft, trifft der Zorn die Falschen. Nämlich die, die sich vorbildlich verhalten.

Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner


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