Eier-Crashtest und Kokosnuss-OP: Infos über Risiken im Straßenverkehr


Mit welcher Ausrüstung ein Rettungswagen bestückt ist erklärten zwei Sanitäterinnen des Malteser-Hilfsdienst. Fotos: Klinikum Braunschweig / Heidrun Gramm
Mit welcher Ausrüstung ein Rettungswagen bestückt ist erklärten zwei Sanitäterinnen des Malteser-Hilfsdienst. Fotos: Klinikum Braunschweig / Heidrun Gramm

Braunschweig. Kopfverletzungen sind die häufigste Todesursache von Kindern und jungen Menschen. Die schlimmen Folgen sind nur durch Vorbeugen zu vermeiden. Deshalb fand zum 10. Mal im Gymnasium Raabeschule der Verkehrserziehungstag „Survival“ für 180 Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufen des Gymnasiums, der Realschule am Kennedyplatz und der Haupt- und Realschule Sickte statt. Das berichtet die Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH.


Die Schülerinnen und Schüler kamen bereits auf ihrem Weg zum Raabegymnasium an einem vom Präventionsteam der Polizei gestellten Fahrradunfall und sowie einem vom ADAC „gecrashten“ Smart vorbei. In der Schule angekommen, wurden sie über Unfallsituationen, Gewalteinwirkungen bei Kollisionen, Verkehrssituationen und Sichtbarkeit im Straßenverkehr informiert. Anschließend konnten die Kinder an sieben interaktiven Stationen herausfinden, wie sie selbst Unfälle möglichst verhindern und ihre eigene Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen können.

Der ADAC erklärte mit der „Aktion Auto“ die Länge des Brems- und Reaktionsweges: Die Kinder führten selbst eine Vollbremsung in einem Fahrzeug durch. Im Überschlagssimulator erlebten sie die Wirkung des Sicherheitsgurtes. Beim ADAC Fahrradparcours ging es dann um Geschicklichkeit und Sicherheit auf dem Rad. Zwei Sanitäterinnen des Malteser- Hilfsdienst erklärten die Ausrüstung ihres Rettungswagens sowie das richtige Absetzen eines Notrufes und Erste Hilfe.

So gefährlich ist der "Tote Winkel"


An einem LKW wurde die Größe des „Toten Winkels“ demonstriert. Die Kinder konnten dabei auch die Position des Fahrers einnehmen und nachvollziehen, wo seitlich und hinter dem Fahrzeug Gefahrenzonen bestehen. An weiteren Stationen wurden die besonderen Gefahren durch schnelle motorisierte Zweiräder erklärt und durch Bundesligakämpfer des Braunschweiger Judoclubs gezeigt, wie man richtig fällt, ohne sich zu verletzen.

Die Ärzte der Neurochirurgischen Klinik simulierten eine Kopfoperation, bei der die Kinder an einer Kokosnuss Original-Operationsinstrumente benutzen konnten. Bei einem „Eier-Crashtest“ wurde geprüft, aus wie viel Meter Höhe ein durch einen kleinen Helm geschütztes Ei fallen kann, ohne Schaden zu nehmen.

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Operation an der Kokosnuss: Die Ärzte der Neurochirurgischen Klinik simulierten eine Kopfoperation, bei der die Kinder an einer Kokosnuss Original-Operationsinstrumente benutzen konnten. Foto:



Abschließend wurde mit den Kindern das Erlebte besprochen und die Schulen führten Projekttage zur Nachbearbeitung durch. Dabei wurden auch Fragebögen über Kenntnisse und Risikobewusstsein im Verkehr ausgefüllt.

Konzipiert wurde die Veranstaltung mit dem Titel „Survival – Schadens- und Risikovermeidung im Verkehr aktiv lernen“ von Prof. Dr. Wolf-Peter Sollmann, Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik des Städtischen Klinikums Braunschweig. „Survival“ fand erstmals 2009, gefördert durch eine Spende der Stiftung Braunschweiger Land in Höhe von 20.000 Euro, statt. Unterstützt wird das Projekt vom Klinikum Braunschweig, dem ADAC Niedersachsen/Sachsen Anhalt e.V., der Spedition Wandt, dem Braunschweiger Judo-Club, dem Malteser-Hilfsdienst und dem Rotary-Club Braunschweig Hanse.

Auch das Mittagessen ist umsonst


„Survival“ ist durch die großzügigen Spenden und die Mitwirkung zahlreicher Freiwilliger für alle Beteiligten kostenfrei, einschließlich der Anreise und des Mittagessens. In zehn Jahren wurden bereitszirka 1.700 Kinder unterrichtet. „Survival“ hat zwei Auszeichnungen durch die Stiftung „Kinderunfallhilfe“ und die „Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie“ erhalten.


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