"Ein fatales Signal" - Fördermittel für Batterieforschung werden reduziert

Die IHK Braunschweig kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung.

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Region. Mit großer Verwunderung und großem Entsetzen wurde die beabsichtigte Reduzierung der Fördermittel für Batterieforschung in der IHK Braunschweig aufgenommen. In der aktuellen Situation und mit Blick auf die Bedeutung dieser Zukunftstechnologie für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist die Entscheidung ein fatales Signal, heißt es in einer Pressemitteilung der IHK.



Unsere Mitgliedsunternehmen, wie auch andere Unternehmen in Deutschland, sehen sich neben den grundlegenden Herausforderungen wie der Digitalisierung, der Dekarbonisierung, dem demografischen Wandel sowie dem zunehmenden Protektionismus mit weiteren zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die Aussichten und Prognosen ließen eine Entspannung der Situation aktuell nicht erwarten.

Verlässliche Rahmenbedingungen nötig


Zu berücksichtigen sei dabei, dass Unternehmen und auch die Forschung im internationalen Wettbewerb stehen. Verlässliche und zukunftsfähige Rahmenbedingungen seien für die Sicherung und Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaft und Forschung ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Auf dem in Deutschland eingeschlagenen Weg der Dekarbonisierung und damit auch der Elektrifizierung, spielten Batterietechnologien eine übergeordnete und auch strategische Bedeutung. Sowohl für das Ziel der CO2-Neutralität aber auch für Mobilitätslösungen der Zukunft und dem entsprechenden Fachkräftebedarf müsse die Batterieforschung auf Spitzenniveau fortgeführt werden. Batterietechnologien zählten insgesamt zu einem weltweit relevanten und strategischen Themengebiet und seien wichtig für den High-Tech-Standort Deutschland. Nach Jahren intensiver Anstrengungen zähle die Batterieforschung in Deutschland nun verdientermaßen zur Weltspitze.

Spitzenposition aufs Spiel gesetzt


Mit Blick auf die angekündigte Kürzung der Fördermittel wird diese Spitzenposition im Bereich der Zukunftstechnologien nun aufs Spiel gesetzt.

„Die Reduzierung der finanziellen Mittel in einem Themengebiet, in dem sich unsere Region und die gesamte Volkswirtschaft anerkannte und nachgefragte Expertise aufbaut, ist hochgefährlich“, sagt IHK-Präsident Tobias Hoffmann. „Denn es droht, dass ein weiteres Fachgebiet den konkurrierenden Volkswirtschaften auf dem Silbertablett geliefert wird, in dem Deutschland sich eine technologische Führung erarbeitet hat. Diese Volkswirtschaften werden sich für die Filetstücke bedanken - so, wie sie es bei der MP3- und der Solar-Technologie schon einmal konnten.“ Aus Sicht von Hoffmann darf in der Batterieforschung nicht nachgelassen werden, „weil sie für unsere Mobilitätswirtschaft und die Transformation der Energieerzeugung und -verteilung ein unverzichtbarer und integraler Bestandteil der Bemühungen ist.“

Appell an die Regierung


Vor dem Hintergrund der Bedeutung der Batterietechnologien für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die betroffenen Industrien und Branchen appelliert die IHK Braunschweig eindringlich an die Regierung und die zuständigen Ministerien, Lösungen zu finden, um dieses wichtige Themengebiet auf Spitzenniveau zu erhalten und auch weiter zu entwickeln - anstatt die erreichte Expertise durch eine Fehlallokation von Fördermitteln zu gefährden.


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