Ein Jahr Täterberatung bei häuslicher Gewalt: 151 Männer suchten Hilfe

Mit der gut vernetzten Zusammenarbeit von Polizei, Behörden und Politik konnte bereits vielen Tätern geholfen werden.

(v.l.) Beate Ulrich (Geschäftsführerin Jugendhilfe Wolfenbüttel e.V.), Monika Müller (Sozialdezernentin der Stadt Wolfsburg), Antje Biniek (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfsburg), Dr. Burkhard Nolte (Kreisverwaltungsdirektor Landkreis Helmstedt), Katrin Morof (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Helmstedt), Christine Gehrmann (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Gifhorn) und Rolf Amelsberg (Kreisrat des Landkreises Gifhorn) ziehen nach dem ersten Jahr der regionalen Täterberatungsstelle Bilanz.
(v.l.) Beate Ulrich (Geschäftsführerin Jugendhilfe Wolfenbüttel e.V.), Monika Müller (Sozialdezernentin der Stadt Wolfsburg), Antje Biniek (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfsburg), Dr. Burkhard Nolte (Kreisverwaltungsdirektor Landkreis Helmstedt), Katrin Morof (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Helmstedt), Christine Gehrmann (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Gifhorn) und Rolf Amelsberg (Kreisrat des Landkreises Gifhorn) ziehen nach dem ersten Jahr der regionalen Täterberatungsstelle Bilanz. | Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg/Gifhorn/Helmstedt. Die Landkreise Gifhorn und Helmstedt sowie die Stadt Wolfsburg haben im Juli 2019 eine gemeinsame Täterberatung für Männer bei häuslicher Gewalt eingerichtet. Wie die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung berichtet, hat sich das Beratungsangebot im vergangenen Jahr in der Region sehr gut etabliert und durch die enge Vernetzung und das Engagement zahlreicher Akteure aus Beratungsstellen, Polizei, Politik und Verwaltung schnell eine hohe Akzeptanz erreicht. Seit dem Start des Angebots haben bis heute insgesamt 151 Personen Kontakt aufgenommen. Bei den Männern, die sich gemeldet haben, kam der Kontakt meist über die Polizei zustande, einzelne wurden durch die Justiz zugewiesen, nach Empfehlung des Jugendamtes vermittelt oder waren sogenannte Selbstmelder. Von den 151 gemeldeten Personen wurden 125 zur Teilnahme kontaktiert.


Die praktische und inhaltliche Umsetzung des Beratungsangebotes wird durch zwei Mitarbeitende der Jugendhilfe Wolfenbüttel, der Trägerin des Angebots, geleistet. Die speziell ausgebildeten Fachkräfte führen Einzelberatungen und Gruppensettings durch. Ziel ist es, den Teilnehmenden Fähigkeiten zu vermitteln, um die Gewaltspirale zu erkennen und zu unterbrechen. Außerdem sollen die teilnehmenden Männer lernen, Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen und echte Empathie für ihre Opfer zu entwickeln.
Bedingt durch die Corona-Pandemie konnten in diesem Jahr mehrere Monate lang keine Gruppenangebote stattfinden. Nach den Sommerferien kann das Angebot unter Einhaltung der gegebenen Hygienevorschriften wieder neu gestartet werden.

Mit der Fachstelle für Täterarbeit im Rahmen häuslicher Gewalt konnte eine Lücke im regionalen Beratungsangebot geschlossen werden. Das Angebot trägt dazu bei, Verhaltensänderungen im partnerschaftlichen Zusammenleben zu ermöglichen. Daher sind sich die Initiatoren einig, dass das Angebot unter dem Motto "Täterarbeit ist Opferschutz" auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden sollte.


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