Berlin/Brüssel. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten haben sich auf eine neue Gebäuderichtlinie zum Klimaschutz geeinigt. Damit soll der Energieverbrauch von Wohngebäuden deutlich gesenkt werden.
Einen Sanierungszwang für private Immobilien soll es aber nicht geben. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) begrüßte die Einigung auf eine EU-Gebäuderichtlinie: "Der Kompromiss ist deutlich besser als die ursprünglichen Kommissionspläne", sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Wir begrüßen, dass Mitgliedstaaten und Hauseigentümer mehr Flexibilität bei der energetischen Sanierung bekommen und es größeren Spielraum gibt, die Energieziele umzusetzen." Auch werde jetzt besser anerkannt, was Hausbesitzer und Baugewerbe schon alles erreicht hätten.
"Es ist ein großer Vorteil, dass nicht mehr zwingend jedes einzelne Gebäude saniert werden muss, sondern nun ein größerer Werkzeugkasten zur Verfügung steht, beispielsweise durch die Einbeziehung ganzer Quartiere", kommentierte Pakleppa die am Donnerstag erzielte Einigung von Mitgliedsstaaten, Parlament und Kommission. "Die Klimaziele bleiben jedoch äußerst ambitioniert", sagte er. "Der nationale Spielraum, um die Ziele zu erreichen, ist deutlich größer geworden". Die Bundesregierung müsse diese Chance aber auch ergreifen.
"Ein nationaler Gebäuderenovierungsplan mit einer Dekarbonisierungsstrategie muss geeignete Lösungen für die Finanzierung und für die Ausbildung und Anwerbung von dringend benötigten Fachkräften bieten", forderte der ZDB-Hauptgeschäftsführer. "Nur mit ihnen sind die Ziele auch zu erreichen."
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