Region. Mit großer Verwunderung verfolgt der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V. die derzeitigen Diskussionen über eine mögliche Absage von Abiturprüfungen. Zum jetzigen Zeitpunkt über eine Absage der Abiturprüfungen zu diskutieren, sei laut einer Pressemitteilung des Verbandes weder sinnvoll noch nachvollziehbar. Die Schulen und die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten bereiten sich gewissenhaft auf die Abiturprüfungen vor und konzentrieren sich auf ihre geplanten Abschlüsse und Prüfungen. Die aktuellen Diskussionen verursachen laut dem Verband nur unnötige Unsicherheit bei den Schülerinnen und Schülern und sind nicht zielführend.
Daher fordert der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e. V. ganz klar, an den Abiturprüfungen festzuhalten und alles daran zu setzen, damit die Abiturprüfungen fair und in hoher Qualität durchgeführt werden können. Die beschlossenen Anpassungen des Kultusministeriums, mit der Erweiterung des Aufgabenpools, sowie der Streichung der prüfungsrelevanten Inhalte aus dem zweiten Halbjahr des 13. Jahrgangs begrüße der Verband als sehr gute und zielführende Maßnahmen, um eine faire Prüfungssituation an allen Schulen zu schaffen. Es gibt den Abiturienten eine höhere Sicherheit und verhindert inhaltliche Überraschungen bei den Aufgabenpaketen. Weitere sinnvolle Ergänzungen seitens des Kultusministeriums werden vom Verband sehr begrüßt.
Anzahl von Klausuren soll reduziert werden
Für die Sekundarstufe 1 unterstütze der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V. die Überlegungen, die Anzahl der Klausuren im zweiten Halbjahr sinnvoll zu reduzieren. Eine komplette Streichung der Klausuren und eine Vergabe von Durchschnittsnoten lehnt der Verband ab. Die Leistungsbeurteilungen und Prüfungen bringen eine wichtige extrinsische Motivation für die Schülerinnen und Schüler, die gerade in der aktuellen Pandemie-Situation sehr wichtig ist, zumal das zweite Halbjahr in diesem Schuljahr sehr lang ist.
Eine mögliche Reduzierung der Klausuren sollte aber auf jeden Fall rechtzeitig, spätestens zum Ende des ersten Halbjahres, durch das Kultusministerium beschlossen und kommuniziert werden, damit die Schulen noch genügend Zeit haben, ihre Unterrichts- und Klausurenpläne darauf abzustimmen.
"Sitzenbleiben" soll möglich bleiben
Die Forderungen, das Sitzenbleiben gänzlich zu streichen, lehnt der Verband ebenfalls ab. Leistungsschwache Schüler, gerade jetzt einfach in die nächste Klasse zu versetzen, ist pädagogisch nicht sinnvoll, da diese in der nächsten Klasse noch größere Schwierigkeiten bekommen. Generell fordert der Verband aber bei der Notenvergabe und auch bei den Versetzungen, mehr Augenmaß walten zu lassen. Dazu können die getroffenen Regelungen aus dem letzten Schuljahr mit automatischer Ausgleichsmöglichkeit, die sich sehr gut bewährt haben, auch für dieses Schuljahr angewendet und ergänzt werden.
Ein freiwilliges Sitzenbleiben solle nach Ansicht des Verbands generell möglich sein, eine Entscheidung darüber darf aber nur nach einem gründlichen Beratungsgespräch der jeweiligen Schüler und deren Eltern mit der Schule gemeinsam getroffen werden.
Man bestärke die Kultusminister darin, weiter am Ziel festzuhalten, auch in Corona-Zeiten ein qualitativ gutes und gleichwertiges Abitur für unsere diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten zu ermöglichen. "Das haben unsere Kinder ohne Zweifel verdient", so der Verband abschließend.
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