Region. In Anbetracht der zunehmenden Bedeutung digitaler Medien im Alltag von Jugendlichen fordert der Verband der Elternräte der Gymnasien in Niedersachsen (VdEG) eine verbindliche und strukturierte Medienbildung an allen Gymnasien des Landes. Das geht aus einer Pressemeldung des VdEg hervor.
Der tägliche Umgang mit sozialen Netzwerken, Internetplattformen und digitalen Endgeräten erfordere nach Ansicht des Verbandes nicht nur technisches Wissen, sondern auch ein hohes Maß an kritischer Reflexionsfähigkeit, Datenschutzbewusstsein und digitaler Ethik.
Der Vorsitzende des VdEG, Lothar H. Fiedler, betont, dass der Medienkonsum junger Menschen nicht nur Chancen biete, sondern auch erhebliche Risiken berge – etwa in Form von Mobbing, Gewaltverherrlichung oder der Verbreitung extremistischer Inhalte. „Die Nutzung von Smartphones beeinflusst das soziale Miteinander und die Konzentration der Schülerinnen und Schüler erheblich“, so Fiedler. Man benötige daher eine „gezielte Förderung der Medienkompetenz – weg von repressiven Maßnahmen – hin zu einer verbindlichen, systematischen Medienbildung an allen Gymnasien des Landes.“
Keine klaren Vorgaben
Zwar existiere in Niedersachsen ein Orientierungsrahmen für Medienbildung, verbindliche Vorgaben des Kultusministeriums würden jedoch bislang fehlen. Dies führe zu erheblichen Unterschieden in der Umsetzung an den Schulen. Medienkompetenz sollte laut Fiedler „so selbstverständlich vermittelt werden wie Deutsch oder Mathematik“.
Der Verband sehe auch eine präventive Wirkung gezielter Medienbildung. So könne der reflektierte Umgang mit digitalen Inhalten das Selbstbewusstsein stärken, demokratische Teilhabe fördern und manipulative Einflüsse abwehren helfen. Nicht zuletzt könnten Schüler durch eine strukturierte Medienerziehung frühzeitig vor den Gefahren digitaler Mutproben, Fake News oder sozialer Isolation geschützt werden.
Niedersachsen als Vorreiter
Der VdEG fordere daher Kultusministerin Julia Willie Hamburg auf, ein landesweit einheitliches Medienbildungskonzept zu entwickeln. Dieses solle neben verbindlichen Unterrichtsanteilen auch Lehrerfortbildungen und eine klare Zuständigkeit auf Landesebene umfassen. Ziel sei es, Niedersachsen als Vorreiter in der schulischen Medienbildung zu positionieren.