EMA gibt OK: Schüler können sich auf Impf-Warteliste setzen lassen

Die Zulassung von Biontech-Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gilt als sicher. Doch ein extra Impf-Programm wird es wohl nicht geben.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Amsterdam. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat am heutigen Freitagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie die Freigabe des Impfstoffes von Biontech-Pfizer für Zwölf- bis 15-Jährige empfehle. Eine Zulassung durch die Europäische Kommission gilt nun nur noch als Formsache. Damit können sich auch Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren ab dem 7. Juni auf die Impf-Wartelisten setzen lassen. Das hatten am gestrigen Donnerstag Bund und Länder im Rahmen des sogenannten Impf-Gipfels beschlossen.


Dr. Marco Cavaleri, Chef der Abteilung Impfstrategie der EMA, erklärte heute in Amsterdam, dass der Wissenschaftliche Ausschuss für Humanmedizin sich für die Zulassung ausspreche. Nach dem zu erwartenden Beschluss der EU Kommission liege es aber in den Händen jedes einzelnen Mitgliedsstaates, wie man damit umgehe.

Sehr hoher Schutzgrad


Cavaleri berichtete über eine klinische Studie an 2.000 Heranwachsenden. Die Immunreaktionen seien genauso gut wenn nicht besser als bei den jungen Erwachsenen gewesen. Man gehe von einem sehr hohen Schutzgrad aus. Der Impfstoff sei von den Probanden gut vertragen worden. Dies müsse aber während der Impfkampagne ständig überwacht werden.

Bund und Länder hatten bereits gestern beschlossen, dass die Gruppe der Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in die Zusage von Bund und Ländern einbezogen werde, allen Impfwilligen bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot zu machen. Dies gelte offenbar unabhängig von der noch ausstehenden Empfehlung der Ständige Impfkommission beim Robert-Koch-Institut (Stiko). Diese hatte sich zuletzt skeptisch geäußert, was den medizinischen Sinn einer Impfung aller Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren angeht.

Keine kurzfristigen Termine


In der Praxis würde es so aussehen, dass sich die Kinder und Jugendlichen ab dem Ende der Priorisierung (vorgesehen für den 7. Juni) um einen Impftermin insbesondere bei den niedergelassenen Ärzten bemühen müssen. Das bedeute aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Impfstoffen nicht, dass bereits kurzfristig für diese Gruppe Termine verfügbar seien, heißt es in dem Bund-Länder-Beschluss. Den Ländern bleibe unbenommen, darüber hinaus Angebote in Impfzentren oder spezifische Programme für diese Altersgruppe aufzulegen.

Niedersachsen Ministerpräsident Stephan Weil hatte bereits gestern kritisiert, dass es nun doch keine zusätzlichen Lieferungen von Impfdosen für die Schüler gebe (regionalHeute.de berichtete). Der von der Landesregierung aufgestellte Plan zur Impfung von 450.000 Schülerinnen und Schülern vor und während der Sommerferien, könne so wohl nicht umgesetzt werden.


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