Entwicklungsorganisation GIZ beschäftigt weiter Afghaninnen

Trotz der von den Taliban verhängten Verbote ist die Entwicklungsorganisation GIZ weiterhin in der Lage, Afghaninnen in Hilfsprojekten zu beschäftigen.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin/Kabul. Trotz der von den Taliban verhängten Verbote ist die Entwicklungsorganisation GIZ weiterhin in der Lage, Afghaninnen in Hilfsprojekten zu beschäftigen. Die GIZ habe weiterhin nationales Personal vor Ort, darunter auch Frauen, sagte GIZ-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".


Sie arbeiteten derzeit mobil von zu Hause aus. "Die Ausgangslagen unterscheiden sich partiell in den verschiedenen Regionen", fügte er hinzu. Details wollte er mit dem Hinweis auf Sicherheitsgründe nicht nennen. Eine direkte Zusammenarbeit mit den Taliban gebe es nicht, versicherte er.

"Die GIZ realisiert Projekte ausschließlich regierungsfern mithilfe von afghanischen Nichtregierungsorganisationen", so Schäfer-Gümbel. Internationale Mitarbeiter sind nach seinen Angaben derzeit nicht vor Ort. Die Taliban hatten Ende 2022 Frauen verboten, in Nichtregierungsorganisationen (NGO) zu arbeiten. Darauf setzte Deutschland zeitweise die Hilfe aus.

Zuletzt sprachen die Taliban ein Arbeitsverbot für Frauen in UN-Organisationen aus. "Die Entwicklungen in Afghanistan sind eine schwere Belastung vor allem für Frauen und Mädchen und bleiben inakzeptabel", sagte Schäfer-Gümbel. "Es wäre gleichwohl hochproblematisch, die Unterstützung für Frauen und Mädchen zu beenden", sagte der frühere SPD-Politiker. "In Afghanistan ist die Mitarbeit von afghanischen Frauen sehr wichtig, um Frauen und Mädchen überhaupt erreichen zu können. Sie leiden besonders stark unter der humanitären Krise und den Restriktionen", argumentierte der GIZ-Vorstand.

Derzeit gebe es ausschließlich Projekte, die die Grundbedürfnisse der afghanischen Bevölkerung sicherten. "Es werden beispielsweise Leitungen repariert, um Haushalte mit Wasser zu versorgen oder Saatgut und Lebensmittelpakete ausgegeben, damit die Menschen ihre Familien ernähren können." Es werde besonders darauf geachtet, dass Frauen und Mädchen von den Projekten profitierten.

Vor diesem Hintergrund wurden nach seinen Angaben auf Wunsch des Bundesentwicklungsministeriums zwei eigentlich geplante Projekte nicht begonnen. Dabei sei es um berufliche Bildung, Beschäftigungsförderung, soziale Sicherung und ländliche Energieversorgung gegangen, sagte der GIZ-Chef.


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