Vechelde. Woher kommt eigentlich unser Zucker? Diese Frage stellten sich am gestrigen Montag die Kinder des Kindergartens Niemodlinstraße. Antworten fanden sie im nahen Wahle, auf dem Hof der Familie Brenneke. Gemeinsam mit Stefanie Brenneke lernten die Kinder, wie vor hundert Jahren die Rüben vom Feld geholt wurden und was eigentlich mit einer Zuckerrübe passiert, wenn sie erstmal geerntet ist.
Viele der 25 Kinder aus dem Kindergarten Niemodlinstraße in Vechelde sind nicht zum ersten Mal auf dem Hof der Brennekes. Regelmäßig lädt die Bauernfamilie Schüler und Kindergartenkinder zu sich nach Wahle ein, um zu zeigen, wo die Lebensmittel herkommen, die später im Supermarktregal liegen. "Von zwei bis zwanzig Jahren haben wir alles dabei", erklärt Stefanie Brenneke im Gespräch mit regionalHeute. Natürlich passe sie das Programm entsprechend an. Für die Kindergartenkinder ging es an diesem Tag zunächst auf den Acker. Rüben ernten.
Auf dem Acker sind manche der Kleinen zwischen den hohen Blättern der Zuckerrüben kaum zu sehen. Zu hören sind sie allemal. Jedes der Kinder soll am Ende der Aktion eine eigene Rübe haben, die es aus dem Acker holt. Natürlich mit Hilfe der Erzieherinnen. Dafür wird das Werkzeug in den Boden an der Rübe gesteckt, die Erde um die Knolle herum wird gelockert bis die Kinder sie aus dem Boden ziehen können.
Den Kindern die Lebensmittel näher bringen
Nach der "Ernte" dürfen die Kinder einem Trecker samt Pflug beider Arbeit zusehen. Brenneke erklärt dabei, was so ein Pflug eigentlich macht. Als der Trecker den Pflug in der Fahrt dreht, sehen die Kinder gebannt zu. "Das ist ein Transformer!", rufen einige der Kleinen. Zurück auf dem Hof der Brenneckes dürfen die Kinder ihre geernteten Rüben dann putzen. Danach erklärt Stefanie Brenneke ihnen den Lebensweg der Rübe anhand eines selbstgebastelten Modells, von der Aussaat bis zum fertigen Zucker. Die Kinder hören gebannt zu.
Kein Wunder, immerhin ist das nicht das erste Mal für Stefanie Brennecke. Bereits seit 2013 besuchen Schulen und Kindergärten den Hof. Seitdem häuften sich die Anfragen, bis zu 32 Gruppen seien pro Jahr zu Besuch. Im Frühjahr habe sie allerdings 17 Besuche absagen müssen, Corona habe das nicht zugelassen. Das sei ihr als Mutter schwer gefallen. "Es war so ruhig auf dem Hof", erzählt sie. Umso glücklicher sei sie, dass die Besuche jetzt wieder stattfänden.
Auch für die Kinder seien die Besuche ein Highlight. Ein Mädchen der Gruppe habe bereits seit Wochen morgens gefragt, ob sie denn nun endlich zum Bauernhof fahren würde, berichtet Erzieherin Maxime Mühlenbeck. Umso größer sei die Freude gewesen, als die Gruppe sich am Montag endlich auf den Weg machte.
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