Wiesbaden. Die hohen Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sind zuletzt erneut zurückgegangen. Im März waren sie um 1,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat, womit sich der Anstieg den sechsten Monat in Folge abgeschwächt hat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Während die Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahr seit November 2021 stets über 20 Prozent lagen, fiel der Anstieg im März 2023 nun deutlich geringer aus: Verantwortlich dafür ist insbesondere ein Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr. Im März 2022 waren die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte um 34,7 Prozent gegenüber März 2021 gestiegen. Zum Vormonat Februar 2023 fielen die Preise um 3,3 Prozent. Im Vorjahresvergleich entwickelten sich die Preise für pflanzliche und tierische Erzeugnisse gegenläufig.
So sanken die Preise für pflanzliche Produkte im März 2023 um 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, während die Preise für tierische Erzeugnisse stiegen (+13,1 Prozent gegenüber März 2022). Im Februar 2023 hatten die Veränderungsraten +6,9 Prozent für pflanzliche Erzeugnisse und +30,5 Prozent für tierische Erzeugnisse betragen. Im Vergleich zum Vormonat waren pflanzliche Produkte im März 2023 um 5,4 Prozent und tierische Erzeugnisse um 2,0 Prozent billiger, so die Behörde. Der Preisrückgang bei pflanzlichen Produkten im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die sinkenden Preise für Getreide zurückzuführen.
Diese waren im März 2023 um 30,4 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat März 2022. Auch hier ist ein Basiseffekt ursächlich für den starken Rückgang: Im März 2022 hatten sich die Getreidepreise infolge des Kriegs in der Ukraine um 70,2 Prozent gegenüber März 2021 verteuert. Im Februar 2023 hatte die Vorjahresveränderung noch +1,5 Prozent betragen. Gegenüber dem Vormonat Februar 2023 fielen die Getreidepreise um 10,7 Prozent.
Die Erzeugerpreise für Obst waren im März 2023 um 3,7 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit -15,9 Prozent. Beim Gemüse (+20,1 Prozent gegenüber März 2022) stiegen insbesondere die Preise für Salat (+32,0 Prozent) und Kohlgemüse (+29,7 Prozent). Speisekartoffeln verteuerten sich im März 2023 im Vergleich zum März 2022 um 43,8 Prozent.
Im Februar 2023 hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat +45,9 Prozent betragen. Das Handelsgewächs Raps verbilligte sich im März 2023 um 44,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Februar 2023 hatte die Vorjahresveränderung -20,9 Prozent betragen, so das Bundesamt. Die Preise für tierische Erzeugnisse waren im März 2023 um 13,1 Prozent höher als im März 2022.
Der Milchpreis lag im März 2023 um 7,5 Prozent über dem Vorjahresmonat. Der seit Anfang 2022 kontinuierlich zunehmende Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat bei Eiern schwächte sich im März 2023 mit +46,8 Prozent gegenüber März 2022 nur leicht ab. Im Februar 2023 hatte die Veränderung zum Vorjahresmonat noch +52,4 Prozent betragen. Bei den Preisen für Tiere gab es im März 2023 einen Anstieg von 15,3 Prozent im Vergleich zum März 2022.
Im Februar 2023 hatte die Preissteigerung zum Vorjahresmonat 37,3 Prozent betragen. Dabei stiegen die Preise für Schlachtschweine im März 2023 im Vergleich zum März 2022 um 30,7 Prozent und damit weniger stark als im Februar 2023 (+73,5 Prozent zum Vorjahresmonat), für Rinder sanken die Preise um 9,9 Prozent. Die Preise für Geflügel waren im März 2023 um 25,0 Prozent höher als im März 2022. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die Preisentwicklung bei Hähnchen (+19,3 Prozent), so die Statistiker.
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