Brüssel. Die EU-Kommission will gegen Medikamenten-Engpässe vorgehen. Eine am Dienstag vorgestellte Überarbeitung des Arzneimittelrechts sieht unter anderem vor, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) künftig verstärkt für die Überwachung von Engpässen zuständig ist.
Pharmaunternehmen müssten drohende Mangelsituationen früher melden und Pläne zur Vermeidung von Engpässen erstellen. Zudem sollen sie verpflichtet werden, über ergriffenen Maßnahmen wie beispielsweise eine Aufstockung der Produktionskapazitäten Bericht zu erstatten. Die Kommission will außerdem eine Liste kritischer Arzneimittel erstellen. Künftig möchte die Institution die Befugnis erhalten, selbstständig Vorschriften zur Einrichtung von Notfallvorräten zu erlassen.
Der Vorschlag zur Überarbeitung des Arzneimittelrecht sieht darüber hinaus vor, dass die EMA-Zulassungsverfahren schneller abgeschlossen werden und dass Unternehmen mehr Anreize zur Entwicklung von Antibiotika erhalten sollen. Die Zustimmung für den Vorschlag durch das Europäische Parlament und den Ministerrat stehen noch aus.
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