EU-Spitzenpolitiker fordern stärkeres Engagement in der Arktis

Nach den Drohungen von US-Präsident Donald Trump, Grönland zu übernehmen, fordern europäische Spitzenpolitiker ein stärkeres Engagement in der Arktis. "Die Grenzen der Europäischen Union sind nicht verhandelbar", sagte der französische Außenminister Jean-Noel Barrot der "Welt am Sonntag".

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EU-Fahnen (Archiv)
EU-Fahnen (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Brüssel. Nach den Drohungen von US-Präsident Donald Trump, Grönland zu übernehmen, fordern europäische Spitzenpolitiker ein stärkeres Engagement in der Arktis.


"Die Grenzen der Europäischen Union sind nicht verhandelbar", sagte der französische Außenminister Jean-Noel Barrot der "Welt am Sonntag". Man müsse jedoch anerkennen, dass die Arktis eine bedeutende Rolle für die Sicherheit des Westens spiele, vor allem aufgrund der De-facto-Allianz zwischen Russland und China. "Sollte man", fragte Barrot, "angesichts dieser neuen Bedrohungen einfach abwarten?" Die Antwort laute Nein.

Top-Entscheider in Brüssel betrachten die Gedankenspiele in Washington als Weckruf für die EU. "Präsident Trump hält Europa ein Stück weit den Spiegel vor", sagte Manfred Weber, Chef der christdemokratischen Europäischen Volkspartei (EVP), der "Welt am Sonntag". Der Kontinent müsse geostrategisch auftreten. "Trump unterstreicht zu Recht die Bedeutung Grönlands", so Weber. "Diese wurde von Europa bisher nicht diskutiert."

Der EVP-Chef pochte zugleich auf ein entschlossenes Vorgehen der EU, sollte Trump Zölle auf dänische Produkte verhängen, um die Regierung in Kopenhagen zu einem Verkauf Grönlands zu bewegen. "Dänemarks Interessen sind Europas Interessen, wir lassen uns nicht auseinanderdividieren", sagte Weber. "Zölle gegen Dänemark müssten gemeinsam beantwortet werden."