Brüssel. Trotz vielversprechender Start-ups fällt Europa bei Investments in KI-Unternehmen weiter zurück. Das zeigen zwei Auswertungen für das "Handelsblatt".
Die USA bauen demnach im Gegenzug ihre Führungsposition aus. Laut dem Analysehaus Pitchbook gab es im ersten Halbjahr 2023 in den USA 1.129 Wagniskapitaldeals im Bereich KI und maschinelles Lernen. 30,8 Milliarden Dollar flossen in entsprechende Start-ups. Das ist ein starkes Plus im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022: In diesem waren mit 15,6 Milliarden Dollar bei 1.249 Deals nur die Hälfte an Investments zusammengekommen.
Anders sieht die Situation in Europa aus: Im ersten Halbjahr 2023 wurden bei 646 Deals 3,7 Milliarden Dollar eingenommen, damit floss nicht nur deutlich weniger Geld in KI als in den USA - das europäische Investitionstempo verlangsamte sich 2023 sogar. Im zweiten Halbjahr 2022 waren bei 761 Deals noch 4,6 Milliarden Dollar zusammengekommen. Eine zweite Auswertung für das "Handelsblatt" sieht europäischen Start-ups, die die Gründungsphase überstehen, als Übernahmekandidaten. So wurden laut dem Analysehaus Dealogic im ersten Halbjahr 2023 in den USA 9,3 Milliarden Dollar für M&A-Transaktionen ausgegeben, in Europa waren es 3,2 Milliarden Dollar.
Dafür werden europäische KI-Start-ups deutlich schneller zum ausländischen Übernahmeziel. 1,6 Milliarden Dollar flossen im ersten Halbjahr 2023 für entsprechende M&A-Transaktionen nach Europa. Im Gegenzug gaben europäische Unternehmen 1,0 Milliarden Dollar aus, um KI-Spezialisten in anderen Weltregionen zu übernehmen. Anders die Lage in den USA: Dorthin strömten lediglich 775 Millionen Dollar für Fusionen und Übernahmen.
Die US-Investoren steckten zudem lediglich 238 Millionen Dollar in ausländische M&A-Transaktionen.
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