Europas größte Militärübung beginnt - Darauf muss man sich einstellen

Überall Militärflugzeuge: Die Air Defender 2023 Übung findet ab Montag in Deutschland statt. Doch wie stark ist unsere Region davon betroffen?

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Air Defender 23 ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO.
Air Defender 23 ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO. | Foto: Bundeswehr/Philipp Hiemer

Region. Ab Montag und bis zum 23. Juni findet die größte NATO-Militärübung in Europa statt, daran beteiligt sich auch die Luftwaffe. Im Rahmen der Operation "Air Defender 23" ist auch in Deutschland mit Einschränkungen im Luftraum und somit im zivilen Luftverkehr zu rechnen. Im Übungsluftraum Nord ist beispielsweise mit 75 Flügen am Tag zu rechnen, wobei es sich dabei nicht nur um einmalige Überflüge handelt. regionalHeute.de hat bei der Luftwaffe nachgefragt, ob unsere Region ebenfalls davon betroffen sein wird.



Bis zu 10.000 Übungsteilnehmer aus 25 Nationen mit 220 Luftfahrzeugen werden in dieser Zeit im europäischen Luftraum unterwegs sein. Auch wenn die Luftwaffe alles unternehmen möchte, um die Belastung durch Air Defender 23 für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, wird es einige Einschränkungen geben.

Über Air Defender 23


Air Defender 23 stellt eine anspruchsvolle Übungssimulation für alliierte Luftstreitkräfte dar, um die Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Nationen zu verbessern und zu erweitern sowie die Bündnisstärke zu demonstrieren. Das Szenario basiert auf einem Artikel-5-Beistandsfall.

In der Übung werden 25 Partnerstaaten gemeinsam die Reaktionsfähigkeit ihrer Luftstreitkräfte in Krisensituationen trainieren. Deutschland wird in dieser Übung die Rolle eines Verteidigungsknotenpunktes innerhalb Europas übernehmen.

Wo findet die Übung statt?


Für die Übung werden hauptsächlich Standorte in Deutschland, den Niederlanden und der Tschechischen Republik genutzt. In Deutschland sind das: Jagel/Hohn in Schleswig-Holstein, Wunstorf in Niedersachsen, Lechfeld in Bayern und Spangdahlem in Rheinland-Pfalz.

Die Hauptdrehkreuze für die Übung sind Schleswig/Hohn, Wunstorf und Lechfeld. Die Übungen finden hauptsächlich in drei Flugkorridoren über Deutschland statt. Dabei orientiert man sich an Gebieten, die schon seit Jahrzehnten durch die Luftwaffe für die routinemäßige Ausbildung genutzt werden. Die Flugkorridore werden allerdings erweitert und teilweise miteinander verknüpft.

Einschränkungen im zivilen Luftverkehr


Um die Belastung für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, wird die Luftwaffe die drei Luftübungsräume zeitversetzt für jeweils zwei bis vier Stunden täglich militärisch nutzen, während dieser Zeit stehen sie dem zivilen Luftverkehr nicht zur Verfügung. Die Luftwaffe arbeitet eng mit den für die Flugsicherheit zuständigen Behörden, den Fluglinien und den zivilen Flugplätzen zusammen, um die Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr zu minimieren.

Die Luftwaffe dazu: "Nach aktuellen Planungen der Luftwaffe wird der Übungsraum Ost zwischen 10 und 14, der Übungsraum Süd zwischen 13 und 17 und der nördliche Übungsraum zwischen 16 und 20 Uhr für die militärische Nutzung zeitweise reserviert sein. Am Wochenende finden keine Übungsflüge statt." Es seien im Vorfeld Simulationen der deutschen Flugsicherung durchgeführt worden. Diese hätten ergeben, dass keine Flugausfälle zu erwarten sind. Allerdings könne es an vereinzelten Flughäfen innerhalb der Übungs-Lufträume zu vereinzelten Verspätungen kommen, so die Luftwaffe.

Wird es eine Lärmbelästigung geben?


Da die Übung nicht direkt in unserer Region stattfinden soll, ist hier wohl auch kein Fluglärm zu erwarten. Zudem würden die Flugzeuge eine Mindestflughöhe von 2.400 Metern einhalten. "Deswegen dürfte sich der Lärm in Grenzen halten. Überschallknalle soll es nur über der See geben", so die Luftwaffe. Einzig im Übungsluftraum OST könnte es etwas lauter werden, da hier geringere Höhen geflogen werden.


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