Berlin. Die Eisenbahnergewerkschaft EVG lehnt den Verkauf der DB-Logistiksparte Schenker ab und droht damit, in der entscheidenden Aufsichtsratssitzung am Mittwoch gegen den 14-Milliarden-Euro-Deal zu stimmen.
"Politik und Bahnvorstand wollen das Verscherbeln von Tafelsilber als Strategie verkaufen", sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). "Zukunftsfähige Geschäftspolitik sieht aber anders aus." Der Deal schade dem Wirtschaftsstandort Deutschland. "Damit gehen Wertschöpfung und Arbeitsplätze verloren", so Burkert.
Die mächtige EVG führt noch einen zweiten Grund für ihren Widerstand an: Es gebe keine rechtssichere Garantie dafür, dass die Verkaufserlöse auch tatsächlich wie ursprünglich vorgesehen für die Entschuldung bei der Deutschen Bahn eingesetzt würden, warnte sie. Das sei aber notwendig, um die finanziellen Handlungsspielräume des Konzerns nicht weiter zu gefährden. Nur so könne das Unternehmen in Zukunft Eigenmittel auch für Fahrzeuge und vor allem für die betriebliche Qualität einsetzen.
Stattdessen fürchtet die Gewerkschaft, dass das Geld für Investitionen in das Schienennetz genutzt werden soll, für die allerdings der Bund verantwortlich ist. "Die Deutsche Bahn darf nicht länger als Melkkuh für eine verfehlte Haushaltspolitik des Bundes missbraucht werden", warnte Burkert. Die EVG allein kann den Deal nicht blockieren. Allerdings könnten sich weitere Kritiker anschließen.
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