Ex-Grüne Sekmen kritisiert Debattenkultur ihrer alten Partei

Die bisherige Grünen-Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen kritisiert nach ihrer offiziellen Aufnahme in den CDU-Kreisverband Mannheim die Debattenkultur ihrer Ex-Partei.

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Melis Sekmen (Archiv)
Melis Sekmen (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die bisherige Grünen-Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen kritisiert nach ihrer offiziellen Aufnahme in den CDU-Kreisverband Mannheim die Debattenkultur ihrer Ex-Partei. Offene Diskussionen, die das ganze Spektrum der politischen Mitte abbilden, seien gerade in dieser Zeit wichtig, in der sich die Gesellschaft spalte, sagte sie dem Fernsehsender "Welt". Dabei müsse man auch "unbequeme Realitäten" benennen.


"Ich möchte, dass Menschen ihre Meinung äußern können, dass wir Debatten äußern können, ohne Denkverbote zu haben, weil: Wir brauchen alle Perspektiven. Nur so können wir auch gute Lösungen finden für die Herausforderungen unserer Zeit." Die Debattenkultur bei den Grünen erlebt Sekmen offenbar als zu einseitig. In einer aufgeheizten gesellschaftlichen Situation müsse man alle moderaten Stimmen hören, fordert Sekmen: "Wir haben Diskussionen, die sind sehr polarisierend. Und wir wissen eigentlich alle: Wenn man zwei Pole hat, ist die Wahrheit mit höchster Wahrscheinlichkeit irgendwo in der Mitte."

"Und ich möchte mich weiterhin dafür einsetzen, dass wir eine Debattenkultur haben, die auch unbequeme Realitäten benennt und in der Menschen ihre Meinung und ihre Sorgen auch äußern können, ohne in bestimmte Schubladen gesteckt zu werden", so Sekmen. Und dafür brauche man Stimmen "aus der starken Mitte" und nicht von den extremen Rändern. "Und da möchte ich als Bundestagsabgeordnete hier in Mannheim gemeinsam mit der CDU einen Beitrag zu leisten."

Eine Niederlegung des ursprünglich für die Grünen errungenen Bundestagsmandats lehnt Sekmen auch nach der offiziellen Aufnahme in die CDU weiter ab. "Dieses Mandat und diese Verpflichtung nehme ich ernst und werde weiterhin gute Politik für die Menschen hier in Mannheim machen", so Sekmen. Sie könne die Enttäuschung von ehemaligen Parteifreunden nachvollziehen und sie verschließe sich auch künftig keinen Gesprächen mit Grünen-Politikern. Sie gehe "im Guten", so Sekmen.

"In den letzten Jahren haben sich tolle Freundschaften entwickelt bei den Grünen und die möchte ich natürlich auch erhalten, um auch für die gemeinsamen Themen auch weiterhin zu kämpfen." Grundsätzlich seien ihr grüne Themen noch immer wichtig: "Der Umweltschutz wird mir weiterhin ein Herzensanliegen sein, weil ich überzeugt bin, dass wir das, was uns geschenkt wurde, auch schützen und auch erhalten müssen. Und ich habe immer Politik an der Sache gemacht und werde es auch weiterhin tun."

Nach dem offiziellen Übertritt zur CDU sei sie erleichtert, so Sekmen: "Ich fühle mich sehr gut. Ich fühle mich sehr erleichtert, auch nach der Entscheidung letzte Woche. Es ist einfach toll zu sehen, dass man hier so herzlich empfangen wurde."


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