Exer wird zur Rennstrecke




Wolfenbüttel. Am Montag wird der Exer für rund eine Stunde zur Rennstrecke. Das Wob-Racing-Team wird einige Runden am Exer drehen.

Die studentische Rennsport-Gruppe der Ostfalia Hochschule hat die Betonfläche zwischen den Technologiegebäuden 1 und 2 vom Technischen Innovationszentrum Wolfenbüttel (TIW) für den kommenden Montag, 2. Juni, gemietet, um ab etwa 8 Uhr einen neu entwickelten Boliden grundlegend zu testen. „Wir freuen uns, ein solch innovatives Vorhaben unterstützen zu können‟, sagt Carola Kehl, Beauftragte des TIW-Vorstandes.

Das Racing-Team ist vor mehr als zehn Jahren am Wolfsburger Standort der Ostfalia ins Leben gerufen worden. Derzeit gehören dem gut 20-köpfigem Team auch zwei Wolfenbütteler Studenten an – eine davon ist Anika Müller, die für das Personal zuständig ist. „Wir sind ein interdisziplinäres Team. Für jeden ist ein Aufgabengebiet dabei und jeder lernt dabei auf praktische Weise etwas dazu‟, sagt die Studentin der Sozialen Arbeit.

Die Ostfalia-Rennsportler treten in der Formula Student an – eine in den USA entstandene Motorsportserie für universitäre Rennställe. Dabei geht es nicht darum, möglichst schnell eine bestimmte Rundenzahl zu absolvieren, wie es etwa aus der Formel 1 bekannt ist. Bei der Formula Student gibt es zunächst eine technische Abnahme des Fahrzeugs, dann folgt ein dynamischer Event, bei dem beispielsweise die Beschleunigung und die aerodynamischen Eigenschaften präsentiert werden. Im Anschluss stellt jedes Team sein Fahrzeug einer Jury vor – inklusive Business-Plan. Alle diese Disziplinen geben Punkte, die über die Platzierung entscheiden.

Das Wob-Racing-Team findet sich in der Rennserie weltweit im oberen Drittel wieder. Dafür nehmen die Ostfalia-Studenten regelmäßig an Wettkampf-Veranstaltungen teil. Als nächster Termin steht das Event am Hockenheimring an. Ab dem 27. Juli messen sich die jungen Rennstallbetreiber dort fünf Tage lang mit Gleichgesinnten aus aller Welt.

Doch zunächst muss der neue Rennwagen getestet werden. Seit 2007 setzt das Team ausschließlich auf Elektromotoren – stets Prototypen, die vom Antriebstechnik-Unternehmen SEW-Eurodrive geliefert werden. „Alles andere fertigen wir selbst‟, erklärt Anika Müller. Der aktuelle Wagen wurde jetzt im Wolfsburger Phaeno der Öffentlichkeit präsentiert. Jetzt wollen die Fahrer ihn auch testen.

Dafür sei die 15.000 Quadratmeter große Fläche zwischen den Technologiegebäuden optimal geeignet, findet Müller. Sie hofft, mit der Aktion auch weitere Wolfenbütteler Ostfalia-Studenten für das Racing-Team begeistern zu können. Zuschauer seien daher bei der Testfahrt erwünscht. Um etwa 8 Uhr geht es am Montag los. Gefahren wird solange, die Batterien des Boliden durchhalten. Das TIW als Kooperationspartner der Hochschule versuche stets, flexibel auch solche außergewöhnlichen Aktionen zu unterstützen, ergänzt Carola Kehl, „und für solche innovativen Ideen sind wir immer zu haben.‟