Explosionen von Geldautomaten: Ist das Niederländische Modell die Lösung?

Die Polizeigewerkschaft kritisiert Banken und fordert die Politik zum Handeln auf.

Auch in unserer Region haben Geldautomatensprenger immer wieder zugeschlagen. (Archivfoto) -
Auch in unserer Region haben Geldautomatensprenger immer wieder zugeschlagen. (Archivfoto) - | Foto: Rudolf Karliczek

Hannover. Die Geldautomatensprengungen in Deutschland bleiben weiterhin auf hohem Niveau. Die Konferenz der Innenminister im Juni habe "keine nennenswerten Verbesserungen herbeigeführt", klagte in einer Mitteilung am heutigen Samstag die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in Niedersachsen. "Die Banken und Sparkassen machen nur teilweise an vorgeschlagenen Präventionsmaßnahmen auf Grundlage von Freiwilligkeit mit", sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Patrick Seegers.



Die Politik müsse die Sparkassen und Banken gesetzlich geregelt in die Pflicht nehmen. "So zeigt sich, dass in den Niederlanden seit flächendeckender Implementierung eines Bargeldeinfärbesystems inklusive künstlicher DNA sich die Fallzahlen seit 2016 um 90 Prozent reduziert haben", so Seegers. Umgesetzt werden könne das nur durch gesetzliche Verpflichtung.

"Lösung kostet nur 15 Euro"


"Darüber hinaus gäbe es effektivere Möglichkeiten in Bezug auf die Strafverfolgung", so der Gewerkschafter. Durch die katalogisierte Erfassung der Individualnummern der Banknoten werde eine Dokumentation der Geldflüsse möglich, welche Rückschlüsse auf die Täter und Täterstrukturen zulässt. "Dies wäre technisch möglich, da die Geldscheine ohnehin maschinell erfasst und gelesen werden. Das würde die Banken und Sparkassen lediglich die 'Unsumme' von 15,- Euro kosten." Das Prinzip der Geldnachverfolgung sei in anderen Bereichen bereits unter dem Schlagwort "Follow the Money" erfolgreich, so der Gewerkschafter.

Täter mutmaßlich oft aus den Niederlanden


Im Jahr 2021 gab es 392 Fälle, 2022 waren es schon inklusive der Versuche über 500. Im laufenden Jahr 2023 sind bereits (Stand Juni 2023) 267 Geldautomaten gesprengt worden. Nach wie vor bleiben Rheinland-Pfalz, NRW, Niedersachsen und Hessen Hauptziel der mutmaßlich zumeist aus den Niederlanden stammenden Täter.


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