Facebook-Profile werden gehackt: Jetzt verteilen sie Kinderpornografie

Wer Opfer von Hackern geworden ist, der sollte es umgehend melden - sonst könnten die Ermittler demnächst selbst mal klingeln kommen.

Nutzer können fälschlicherweise ins Visier genommen werden.
Nutzer können fälschlicherweise ins Visier genommen werden. | Foto: Pixabay

Region. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen warnt vor einem neuen Phänomen: Facebookhacking zur Verbreitung von Kinderpornografie. Zunächst werden dabei Facebook-Accounts gehackt oder die Zugangsdaten durch das sogenannte Phishing erlangt. Im Anschluss verbreiten die Täter über die Accounts dann kinderpornografische Inhalte. Dies teilte das LKA mit.



Seit mehreren Monaten könne das LKA Niedersachsen eine Häufung von Fällen bei der Verbreitung von kinderpornografischen Materials mithilfe von Facebook beobachten. Analysten des Dezernates 62 - Cybercrime / Kinderpornografie haben über die sogenannte Eingangsstatistik festgestellt, dass zwischen Mitte September 2022 bis Ende Januar 2023 entsprechende Straftaten im mittleren dreistelligen Niveau erfasst worden sind. Die Tendenz nehme dabei stetig zu. Bei der Eingangsstatistik handelt es sich um aktuell bei der Polizei eingegangene Fälle. Diese Zahlen unterliegen mitunter ´noch deutlichen Schwankungen durch die nachfolgende rechtliche Bewertung der Staatsanwaltschaften und den Ermittlungsverlauf, sodass sich diese Momentaufnahme noch verändern kann.

Täter werden international gemeldet


Dennoch nimmt das LKA Niedersachsen die bislang erfassten Straftaten zum Anlass, um vor diesem neuartigen Phänomen zu warnen. In der Regel stellt Facebook fest, dass auf dem Account kinderpornografische Inhalte verbreitet wurden, sperrt den Zugang zum Konto umgehend und meldet die Inhalte an die halbstaatliche Organisation National Center für Missing & Exploited Children (NCMEC). In den USA sind Provider gesetzlich verpflichtet, strafrechtlich relevante Sachverhalte an das NCMEC weiterzuleiten. Diese Organisation meldet die Inhalte zunächst, sofern Deutschland betroffen ist, an das Bundeskriminalamt, welches wiederum die Fälle an die zuständigen Landeskriminalämter abgibt.

Zunächst trifft es den Besitzer


Im LKA Niedersachsen werden zunächst die ersten Ermittlungen wegen des Besitzes oder Verbreitens von Kinder- oder Jugendpornografie gegen den jeweiligen Facebook-Accountinhaber geführt, da über ihren Account diese Inhalte gepostet wurden. Dies kann sich jedoch im Laufe der Ermittlungen noch ändern.

Tipps - So schützt man sich


Das LKA Niedersachsen rät allen Social-Media-Nutzenden:
- Nutzer sollten ihr Passwort aktuell und sicher halten. Wenn möglich sollte die Zwei-Faktor-Authentifizierung genutzt werden.
- Wenn der eigene Account gehackt worden ist, sollte man schnellstmöglich Anzeige erstatten. Sonst könnten die möglicherweise strafbaren Aktivitäten auf den ursprünglichen Account-Besitzer zurückfallen. Eine Anzeige erwirkt man direkt bei einer Polizeidienststelle oder über die Online-Wache der Polizei Niedersachsen.

Weiterführende Informationen gibt es hier:
https://www.polizei-praevention.de/aktuelles/kinderpornografie-nach-facebookhacking-bzw-facebookphishing.html


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