Frankfurt am Main. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich nach der "Operation Endgame" des BKA und weiterer internationaler Partner gegen Cyberkriminalität erfreut über den Ermittlungserfolg geäußert. Es sei "der bisher größte und bedeutendste Schlag gegen die Cyberkriminalität", sagte sie am Donnerstag.
"Mit der heutigen Polizeioperation zerschlagen wir die Infrastruktur, von der weltweit massive Angriffe mit Ransomware ausgehen, bei denen Daten erbeutet, verschlüsselt und anschließend die Betroffenen erpresst werden." Dem Standort Deutschland seien dadurch "massive wirtschaftliche Schäden" entstanden.
"Dass mehr als 100 Server weltweit beschlagnahmt, über 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht und allein von Deutschland acht Haftbefehle erlassen wurden, zeigt, wie stark wir zuschlagen und mit welcher Dimension wir es hier zu tun haben", so Faeser. Der Erfolg im Kampf gegen Internetkriminalität zeige: "Auch im Internet können sich Straftäter nicht sicher fühlen."
In der koordinierten Aktion waren am Dienstag und Mittwoch 100 Server beschlagnahmt sowie über 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht worden, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und das BKA am Donnerstag mitteilten.
Demnach wurden mehrere der "derzeit einflussreichsten Schadsoftware-Familien" vom Netz genommen. Beteiligt waren unter anderem die Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich sowie den USA. Unterstützung gab es zudem durch Europol und Eurojust sowie die portugiesischen, ukrainischen, schweizerischen, litauischen, rumänischen, bulgarischen sowie armenischen Strafverfolgungsbehörden.
Bei den maßgeblich durch die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und das BKA koordinierten Maßnahmen wurde gegen einen Betreiber und Administrator ein Vermögensarrest in Höhe von 69 Millionen Euro erwirkt. Zudem wurden 99 Krypto-Wallets mit einem aktuellen Gesamtvolumen in Höhe von mehr als 70 Millionen Euro bei mehreren Kryptobörsen gesperrt. Weiterhin wurden zehn internationale Haftbefehle erlassen und vier Personen vorläufig festgenommen.
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