Fahren üben ohne Führerschein: Was erlaubt ist – und was zur Straftat wird

Viele Eltern und auch Jugendliche halten das heimliche Autofahren auf dem Supermarktparkplatz oder Feldweg für eine harmlose Übung. Doch das kann strafrechtliche Folgen haben – und teuer werden.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Übungsfahrten ohne Führerschein gelten in Deutschland als Fahren ohne Fahrerlaubnis und sind laut § 21 Straßenverkehrsgesetz (StVG) eine Straftat – nicht etwa nur ein Kavaliersdelikt. Das Gesetz unterscheidet dabei nicht zwischen gefährlichem Rasen im Stadtverkehr und scheinbar harmlosen Rangierversuchen auf einem Feldweg.



Wichtig dabei: Als „öffentlicher Verkehrsraum“ gelten nicht nur Straßen, sondern auch frei zugängliche Parkplätze oder private Zufahrten, wenn dort regulärer Verkehr stattfindet – etwa durch Kunden, Anwohner oder Lieferanten.

Diese Strafen drohen


Wird jemand beim Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis erwischt, drohen:

- Geldstrafen oder Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr
- Sperrfrist für die Fahrerlaubnis – insbesondere bei Minderjährigen
- Sozialstunden oder Auflagen für Jugendliche

Auch Eltern oder Begleitpersonen können belangt werden


- Beihilfe oder Anstiftung (§ 27 oder § 26 StGB)

- Strafe für Fahrzeughalter, wenn sie das Fahren dulden oder ermöglichen (§ 21 Abs. 1 Nr. 2 StVG)

Hierzu ein konkretes Beispiel: Übt ein Vater mit seinem Kind das Fahren ohne Führerschein und das Fahrzeug ist auf die Mutter zugelassen, können beide strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden, wenn nachgewiesen wird, dass sie davon wussten oder es stillschweigend geduldet haben.

Eine Tabelle zur Veranschaulichung verschiedener Beispiele.
Eine Tabelle zur Veranschaulichung verschiedener Beispiele. Foto: Tony Fessel


Fazit: Finger weg vom heimlichen Üben


Was wie eine harmlose Fahrstunde mit den Eltern wirkt, kann schwerwiegende Folgen haben. Fahren ohne Führerschein ist eine Straftat – mit Strafen für Fahrende, Eltern und Halter gleichermaßen. Die bessere Wahl sind daher Verkehrsübungsplätze. Solche sind meist mehr sicherer, legal und im Zweifel günstiger als ein Strafverfahren oder ein Unfall ohne Versicherungsschutz.

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