Fahrradcops stellten 80 Verstöße in 90 Minuten fest

Schwerpunkte der Kontrollen waren das Theater, der Hauptbahnhof und die Fußgängerzone.

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Kontrollaktion vor den Schlossarkaden.
Kontrollaktion vor den Schlossarkaden. | Foto: Polizei Braunschweig

Braunschweig. Wie berichtet, fanden am gestrigen Mittwochnachmittag im Rahmen der ersten bundesweiten Fachtagung "Fahrradeinheiten der Polizei" gemeinsame Kontrollen der Fahrradcops aus den verschiedenen Bundesländern in Braunschweig statt. Hier wurden innerhalb von rund eineinhalb Stunden 80 Verstöße festgestellt. Das berichtet die Polizei am heutigen Donnerstag in einer Pressemitteilung.



Wie Polizeipressesprecher Jonas Brockfeld auf Nachfrage mitteilt, habe man dabei drei Schwerpunkte im Blick gehabt: die Situation am Theater, vor dem Hauptbahnhof und in der Innenstadt. Dabei habe aber das Zusammenspiel der Beamten aus den verschiedenen Bundesländern im Vordergrund gestanden. "Es ging darum zu sehen, was man von den anderen lernen kann", so Brockfeld gegenüber regionalHeute.de.

Nicht alle müssen zahlen


Bei den geahndeten Verstößen sei auffällig, dass sich am Theater vor allem Autofahrer nicht an das Stopp-Schild halten würden. Am Bahnhof seien es dagegen die Radfahrer, die häufig verkehrswidrig entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung fahren würden. In der Fußgängerzone ging es erwartungsgemäß vor allem um das dort nicht erlaubte Fahren. Wie Jonas Brockfeld berichtet, wurden nicht in allen Fällen Buß- oder Ordnungsgelder verhängt. Manche kamen auch mit einer Ermahnung oder einem "verkehrserzieherischem Gespräch" davon.

Hier übersehen Autofahrer häufiger das Stopp-Schild.
Hier übersehen Autofahrer häufiger das Stopp-Schild. Foto: Alexander Dontscheff


Das Treffen der Fahrradcops an sich bewertet die Polizei Braunschweig als vollen Erfolg. Ziel der Veranstaltung war es, den Mitgliedern der Fahrradeinheiten aus 13 Länderpolizeien und Expertinnen und Experten aus Forschung und Politik ein Forum zum Vernetzen, zum fachlichen Austausch sowie zur Fortbildung zu bieten.

Perspektivwechsel und Bürgernähe


In seiner Grußbotschaft hob der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, hervor: "Die Fahrradstaffeln sind ein wichtiger Teil unserer Polizei, die den Radfahrenden auf Augenhöhe begegnen. Sie sind außerdem ein wichtiges Bindeglied zwischen Fußstreifen und den klassischen Streifenfahrten. Von der Verkehrsunfallprävention bis zur Begleitung von Großveranstaltungen – die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Akzeptanz, Perspektivwechsel und Bürgernähe sind nur einige der Kernkompetenzen einer Fahrradstaffel. Und durch den veränderten Blickwinkel können Optimierungsbedarfe im Straßenverkehr besser wahrgenommen und umgesetzt werden. Das macht die Fahrradstaffeln zu einer mittlerweile unverzichtbaren Einheit innerhalb der Polizei Niedersachsen."

Polizeipräsident Michael Pientka; Uwe Albers, Polizeiakademie Niedersachsen; Julia Semper, Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport; Andreas Hürtler, Polizeidirektion Braunschweig; Carsten Ströver, Polizeiakademie Niedersachsen; Polizeivizepräsident Roger Fladung (v. li.).
Polizeipräsident Michael Pientka; Uwe Albers, Polizeiakademie Niedersachsen; Julia Semper, Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport; Andreas Hürtler, Polizeidirektion Braunschweig; Carsten Ströver, Polizeiakademie Niedersachsen; Polizeivizepräsident Roger Fladung (v. li.). Foto: Polizei Braunschweig


Der Polizeipräsident der Polizeidirektion Braunschweig Michael Pientka ergänzte: "Das Braunschweiger Land ist eine von Mobilität geprägte Region, nicht zuletzt durch die hier ansässigen weltweit agierenden Unternehmen und die zukunftsweisende Forschung. Die sich rasant entwickelnden Veränderungen in der Mobilität, hier mit besonderem Blick auf die technische Entwicklung von E-Bikes und E-Scootern, hat dazu geführt, dass auch die Polizei sich auf diese Veränderungen eingestellt hat. Auch aus diesem Grund wurde in der Polizei Braunschweig schon vor einigen Jahren eine Fahrradstaffel eingerichtet und in der Aufgabenwahrnehmung und Ausstattung professionalisiert."

Carsten Rose, Präsident der Polizeiakademie Niedersachsen führt weiter aus: "Diese Bundesfachtagung hat entscheidend zum Wissenstransfer der Fahrradeinheiten aus 13 Ländern beigetragen. Alle Teilnehmenden profitieren so von den bisher mit diesem noch jungen Instrument gewonnenen unterschiedlichen Erfahrungen. Das Einsatzmittel Fahrrad kann damit zukünftig noch zielgerichteter auch zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Niedersachsen eingesetzt werden."


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