Falsche Pannenhelfer: Die dreisten Methoden der Betrüger

Plötzlich funktioniert das Handy nicht mehr und die Falle schnappt zu.

Vorsicht vor den Abzockern! Wer nicht genau hinschaut, lässt sich möglicherweise schnell täuschen.
Vorsicht vor den Abzockern! Wer nicht genau hinschaut, lässt sich möglicherweise schnell täuschen. | Foto: ADAC SE/ privat

Region. Urlaubszeit ist Reisezeit - und da kann man schonmal mit dem Auto liegen bleiben. Doch Vorsicht vor den falschen Pannenhelfern, die sich im Ausland auf die Lauer gelegt haben. Die ADAC Versicherung AG warnt vor falschen Gelben Engeln, die Reisenden viel Geld für Abschlepp- und teils unnötige Werkstattleistungen abknöpfen.



Außer in Ungarn und Serbien seien die Betrüger jetzt auch vermehrt in Bulgarien, Kroatien und Slowenien aktiv. Dazu sind die Slowakei, Litauen und Polen betroffen.

Vorsicht Betrug! Nicht immer leicht zu erkennen


Dabei sind die Betrüger manchmal gar nicht leicht zu erkennen. So würden sie Fahrzeuge in der farblichen Gestaltung der Pannenhilfe-Autos, mit dem Logo des Automobilclubs oder der Aufschrift „Im Auftrag des ADAC“ verwenden. Es gibt aber auch weniger sorgfältige Betrüger und dann kommt auch schon mal ein Wagen mit der Aufschrift „ACDC“.

Auch das Personal tritt laut der ADAC Versicherung AG in der Kleidung der Straßenwachtfahrer auf. Aber: Im Ausland betreibt der ADAC keine eigene Straßenwacht-Flotte und die dortigen Vertragspartner dürfen weder auf ihren Fahrzeugen noch an Werkstätten ADAC Logos verwenden. Einzige Ausnahme: In Norditalien ist ein Gelber Engel ganzjährig als Pannenhelfer für die ADAC-Notrufstation tätig.

Viele Betrüger würden bereits an der Autobahn warten und direkt nach einer Panne von selbst auftauchen. Perfide: Sollten ADAC-Mitglieder dann versuchen beim Auslandsnotruf anzurufen, könnte das fehlschlagen, da die Kriminellen Störsender in ihren Fahrzeugen installiert haben, die das Telefonnetz unterbrechen und eine Mobilfunkverbindung unmöglich machen. Die ADAC Versicherung empfihekt in so einer Situation das Fahrzeug abzuschließen, sich einige Meter entfernen und von dort den ADAC Auslandsnotruf kontaktieren.

ADAC warnt: Fahrzug nicht unbeobachtet lassen


Niemals sollte man jedoch sein Fahrzeug unbeobachtet lassen oder gar auf unbewachten Parkplätzen übernachten. Es soll auch Fälle geben, in denen die Betrüger nachts unbemerkt die Fahrzeuge manipulieren, um am nächsten Tag für mehrere tausend Euro in bar „zu helfen“.

Wenn die ADAC Versicherung AG die Betrüger, beispielsweise mittels Foto von Nummernschildern, identifizieren kann, wird mit Unterstützung des lokalen Partnerclubs immer juristisch vorgegangen, beispielsweise mit einer Abmahnung. Betrugsanzeigen könnten jedoch nur die Geschädigten erstatten.

Nach Angaben der ADAC Versicherung werden jedes Jahr knapp 200.000 Mal die Urlaubsfahrten deutscher Autotouristen wegen einer Panne oder eines Unfalls unfreiwillig unterbrochen oder gar gestoppt.


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