Berlin. Fast jede zweite Rente in den ostdeutschen Bundesländern liegt unter der Schwelle der Armutsgefährdung. Bundesweit ist es mehr als ein Drittel.
Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Frage des Linken-Abgeordneten Sören Pellmann hervor, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet. In ganz Deutschland liegen 36,3 Prozent der Renten nach 45 Beitragsjahren unter der Armutsgefährdungsschwelle. Im Westen sind es 30,8 Prozent, im Osten 48,7. Besonders viele Rentner sind in Thüringen (51,7 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (51,3 Prozent) und Sachsen (50,2 Prozent) armutsgefährdend. Pellmann, Ostbeauftragter der Linksfraktion im Bundestag, nannte das einen "dramatischen Befund" und forderte eine kräftige Erhöhung der Renten.
Er sagte dem RND: "Wir brauchen in diesem Jahr angesichts der Inflation eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent. Die Finanzierung der dafür notwendigen 14,7 Milliarden Euro könnte über Minderausgaben bei den Strom- und Gaspreisbremsen laufen. Durch effektive Preiskontrollen des Bundeskartellamtes, die das vielfache Abkassieren der Versorger stoppen würden, ließen sich etliche Steuermilliarden einsparen."
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