Hannover/Wolfsburg. Der stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Freien Demokraten, Michael Theurer, wirft Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil Totalversagen vor. Stefan Birkner, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten im Landtag Niedersachsen, nimmt auch Wirtschaftsminister Bernd Althusmann in die Pflicht. Dies berichtet die FDP im Landtag in einer Pressemitteilung.
„Weil war während der gesamten Vorgänge, die Herrn Winterkorn nun vorgeworfen werden, im Präsidium des Aufsichtsrats. Wenn der VW-Chef in möglicherweise krimineller Weise weggeschaut hat, hätte der Ministerpräsident als Aufsichtsrat umso genauer hinschauen müssen“, so Theurer. Wenn das Hauptargument für die staatliche Beteiligung an VW sei, dass das Unternehmen für die Region und die Menschen in Niedersachsen so elementar wichtig ist, dass es ein gemeinschaftliches Interesse an der positiven nachhaltigen Entwicklung gibt, müsse der Aufsichtsrat seiner originären Aufgabe auch nachkommen.
Stefan Birkner ergänzt: „Herr Althusman hingegen hat vor der Wahl versprochen, die strukturellen Defizite bei der Besetzung des Aufsichtsrats von Volkswagen anzugehen. Doch auch er hat nichts unternommen, damit im Aufsichtsrat unabhängige Experten sitzen.“ Das Land müsse seine Aufgabe bei Volkswagen ernst nehmen, anstatt Entscheidungen einfach abzunicken, so Birkner. Er fordert, die Besetzung des Aufsichtsrates im Volkswagen-Konzern neu zu regeln und in das Gremium Fachleute statt Politiker zu entsenden.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn sowie vier weitere Führungskräfte des Konzerns Anklage wegen des Diesel-Betrugs erhoben.
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