FDP-Themenabend: Wie kann die Reisebranche gestärkt werden?

In einem Gespräch mit Busunternehmer Georg Wilhelm Schmidt sollten die Perspektiven für Reiseunternehmen geklärt werden.

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Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. Abstandsregeln im Reisebus, Unsicherheit auf allen Seiten, langes Warten auf Hilfen: die Tourismusbranche leidet auch nach ersten Lockerungen noch stark unter der Corona-Krise. Beim Online-Themenabend des FDP-Kreisverbandes am vergangenen Donnerstag berichtete Georg Wilhelm Schmidt, Geschäftsführer des Reiseanbieters Der Schmidt von Schwierigkeiten und Zuversicht. Mit den FDP-Politikern Björn Försterling, MdL, und dem tourismuspolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Marcel Klinge, sprach er darüber, was nun passieren muss, um Unternehmen rund um den Tourismus durch die Krise zu bekommen. Dies berichtet die FDP Wolfenbüttel.


Klinge kritisierte, dass schnelle Hilfen für große Unternehmen eilig verteilt wurden, der Mittelstand aber warten müsse. „Wenn man unterstützt, dann mit gleichen Bedingungen und gleichem Tempo.“ Georg Schmidt betonte, dass das Gießkannenprinzip allerdings nicht geeignet sei. „Wer vorher schon nicht ordentlich gewirtschaftet hat, könnte sich jetzt mit solchen Hilfen finanziell sanieren.“ Ein entsprechender Gesetzentwurf der FDP-Fraktion, berichtete Björn Försterling aus dem Landtag, sei allerdings abgelehnt worden: „Man hätte anhand der Umsatzsteuer aus dem vergangenen Jahr die Fördersummen für einzelne Unternehmen schnell ermitteln und einen Ausgleich für Einnahmeausfälle zahlen können. Das hätte laut Landesregierung fünf bis sechs Milliarden Euro gekostet.“ Stattdessen gebe es nun für acht Milliarden Euro ein weniger zielgenaues Wirtschaftspaket.

"Weg von pauschalen Reisewarnungen"


Jenseits von finanzieller Unterstützung forderte Klinge vor allem Verlässlichkeit. „Wir müssen weg von pauschalen Reisewarnungen und brauchen differenzierte Hinweise. Kunden sind unsicher und stornieren Reisen, das trifft die Unternehmen schwer.“ Planungssicherheit sei nötig, damit die Menschen wieder zu reisen wagten. Nicht nachvollziehbare Unterschiede bei Abstandsregeln, etwa zwischen Flix- und Reisebussen, oder unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern verschärften die Probleme der Unternehmen weiter.
Björn Försterling fasste zusammen, was er nun für nötig hält: „Wir brauchen eine klare Entschädigung für die Zeit des Lockdowns. Aufseiten der Unternehmen ist es notwendig, dass sie sich selbst neu sortieren und kreativ sind. Und sie brauchen eine vernünftige Perspektive.“ Hier sei die Politik aber noch unsicher aus Angst vor einer zweiten Infektionswelle. „Wir stehen aber auch vor einer riesengroßen Insolvenzwelle“, warnte der Freidemokrat.

Georg Schmidt will so schnell nicht aufgeben. Gerade erst hat das Unternehmen entschieden, neue Auszubildende aufzunehmen.


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