FDP-Themenabend zu „New Work“: Flexible neue Arbeitswelt


Florian Bernschneider, Hauptgeschäftsführer des Arbeitsgeberverbandes Region Braunschweig, Björn Försterling MdL, und Michael Sandte vom Deutschen Gewerkschaftsbund (v. li.). Foto: Max Weitemeier
Florian Bernschneider, Hauptgeschäftsführer des Arbeitsgeberverbandes Region Braunschweig, Björn Försterling MdL, und Michael Sandte vom Deutschen Gewerkschaftsbund (v. li.). Foto: Max Weitemeier | Foto: privat

Wolfenbüttel. Werden wir künftig nur noch von zuhause aus arbeiten? Werden Maschinen unsere Arbeit übernehmen? Was können wir tun, um auch in Zukunft auf dem sich ändernden Arbeitsmarkt bestehen zu können? Darüber sprachen am Donnerstagabend im Solferino No. 07 Florian Bernschneider für den Arbeitgeberverband Region Braunschweig und Michael Sandte für den Deutschen Gewerkschaftsbund auf Einladung von Björn Försterling, Wolfenbütteler Landtagsabgeordneter der FDP. Das berichtet die FDP.


Einig waren sich alle Beteiligten darüber, dass die Zukunft des Arbeitens mehr Flexibilität bedeute. Kaum noch jemand erreiche künftig in seinem Ausbildungsbetrieb das Rentenalter, sagte Bernschneider in seinem Eröffnungsvortrag. Erwerbsbiografien könnten zwischen Angestelltenverhältnis, Gründung des eigenen Unternehmens und zurück wechseln. Leider sei die Rentenversicherung nicht ebenso flexibel ausgerichtet. Bernschneider betonte auch, dass das Bildungswesen sich verändern müsse. „Wissen einfach nur zu reproduzieren, reicht nicht – das kann ein Computer auch.“ Kreatives Denken habe der Mensch der Maschine hingegen voraus und das müsse die Bildungspolitik in den Fokus nehmen.

Doch mit dem Schulabschluss dürfe das Lernen nicht aufhören. Bernschneider warb dafür, Fortbildungen mehr Gewicht zu verleihen. „Das wäre auch ein Thema für Tarifverhandlungen – den Fokus nicht nur auf Geld und mehr Freizeit zu richten, sondern auch Weiterbildungen in Verhandlungen mit einzubeziehen.“ Schließlich kritisierte Bernschneider die bürokratischen Auflagen für Unternehmen. „Wäre Werner von Siemens so innovativ gewesen, wenn er sich mit all der Bürokratie hätte rumschlagen müssen?“ Der Arbeitgebervertreter appellierte an die Politik, experimentierfreudiger zu sein und Freiräume zuzulassen.

"Home Office nicht massentauglich"


Mit Michael Sandte, der für den Deutschen Gewerkschaftsbund sprach, war sich Bernschneider einig, dass Co-Working Space einer der Arbeitsräume der Zukunft sein werde. Home Office dagegen wurde von den Anwesenden als eine Lösung für junge Eltern, aber nicht als massentauglich gesehen. Teamarbeit bleibe auch künftig wichtig, denn „die Leute hassen den Stau auf dem Weg zur Arbeit und nicht das Team“.

Deutlich wurde, wie vielseitig die Themen der Arbeitswelt sind. Arbeitsrecht, mobiles Arbeiten, steuerrechtliche und andere bürokratische Hürden sowie Bildung und Weiterbildung wurden in der Runde mit 20 Zuhörern diskutiert. Sandte und Bernschneider versprachen jeweils, einige Themen mitzunehmen, und auch die anwesenden FDP-Mitglieder erwartete eine tiefere Beschäftigung mit dem Thema „New Work“: Beim Landesparteitag der FDP an diesem Wochenende beschäftigt sich der Leitantrag mit ebendiesem Themenkomplex.


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