Berlin. Bei der Umsetzung strengerer CO2-Vorgaben für Stadtbusse und Lkw sehen FDP und Grüne vor allem die Hersteller in der Verantwortung. Diese seien "in der Pflicht, schnellstmöglich genügend klimafreundliche Fahrzeuge zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung zu stellen", sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Bernd Reuther, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Mittwochausgaben).
Hoffnung auf eine Trendwende bei den Nutzfahrzeugen macht Reuther die Entwicklung auf dem Pkw-Markt: Im Juni seien EU-weit erstmals mehr batterieelektrische und Hybridfahrzeuge zugelassen worden als solche mit Verbrennermotor. "Diese Dynamik gilt es nun auch in den Sektor der Nutzfahrzeuge zu übertragen." Am Montag hatten sich die EU-Umweltminister für strengere CO2-Vorgaben bei Nutzfahrzeugen ausgesprochen. So ist ein Null-Emissionsziel für neue Stadtbusse bis 2035 sowie eine Verringerung des CO-Ausstoßes von Lkw um 90 Prozent bis 2040 - im Vergleich zu 2019 - vorgesehen. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Stefan Gelbhaar, sieht vor allem im Lkw-Sektor noch Nachholbedarf. "Der Hochlauf des Einsatzes emissionsfreier LKW startet jetzt, die Voraussetzungen bei Ladeinfrastruktur, Produktion und LKW-Angebot sind nun rasch zu realisieren", so Gelbhaar. "Die Vorlaufzeit war auch hier ausreichend." Unionsfraktionsvize Ulrich Lange (CSU) hält die CO2-Emissionsgrenzwerte für "überambitioniert" und sieht ein "großes Problem" in der technischen Machbarkeit.
"Bei Lkw und Bussen sind lange Entwicklungszyklen notwendig. Nicht nur die zu kurzen Zeiträume, sondern auch die dafür notwendigen Investitionskosten dürften so machen Hersteller in die Bredouille bringen", so Lange. Wichtig sei nun, dass die Politik die Städte und Kommunen bei der Umstellung ihrer Flotten unterstütze - zum Beispiel durch die Förderung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und durch den schnelleren Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur.
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