Feldschlößchen kommt ab März nicht mehr aus Braunschweig




Braunschweig. Ein Teil der Unternehmensphilosophie von Wolters ist es, die Braunschweiger Brautradition zu pflegen und fortzuführen. Unter diesem Aspekt hat das Hofbrauhaus Wolters im Jahr 2010 noch mit der Carlsberg-Gruppe, zu der die Feldschlößchen Brauerei damals gehörte, einen Lohnbrau- und Abfüllvertrag für die Produktion der Braunschweiger Traditionsmarke Feldschlößchen Pilsener im beliebten 30er-Kasten geschlossen.

Ziel sowohl der Carlsberg-Gruppe als auch vom Hofbrauhaus Wolters war es, nach dem Verkauf der Feldschlößchen-Braustätte in der Wolfenbütteler Straße an einen Wettbewerber, einen großen Teil der Braunschweiger Traditionsmarke Feldschlößchen als Braunschweiger Bierspezialität zu erhalten.

Wolters produziert dieses Produkt seit 2010 bis heute nach der Originalrezeptur des ehemaligen Nachbarn und Braunschweiger Wettbewerbers. Vermarktet wird Feldschlößchen Pilsener im 30er-Kasten vom heutigen Eigentümer der Marke der Feldschlößchen AG mit Sitz in Dresden.

Obwohl die Marke Feldschlößchen heute in Dresden beheimatet ist, ist die Produktionsmenge im 30er-Kasten, die nahezu vollständig rund um Braunschweig und im östlichen Niedersachsen vertrieben wird, trotz eines rückläufigen Biermarktes nahezu konstant geblieben.

Nach Überzeugung der Fachleute bei Wolters ist das weitgehend der Tatsache zu verdanken, dass das Produkt nach wie vor aus Braunschweig kommt und Feldschlößchen im 30er-Kasten damit als Traditionsmarke der Löwenstadt angesehen wird.

Diese Tradition geht Ende Februar 2014 nun leider zu Ende.

Da Wolters gezwungen war, den Preis für die im Auftrag von Feldschlößchen Dresden produzierte Biermenge auf Grund stark gestiegener Produktionskosten sehr gering zu erhöhen, wurde der bestehende Lohnbrau- und Abfüllvertrag von der Feldschlößchen AG zum 28.02.2014 gekündigt.

Die von Wolters sehr maßvoll angedachte Preisanpassung war notwendig, um die Feldschlößchen-Menge in gewohnt hoher Qualität weiter herstellen und abfüllen zu können.

Nach Einschätzung der Vertriebsleitung von Wolters hätte sich dadurch der Endverbraucherpreis der Braunschweiger Traditionsmarke um lediglich 2,5 Prozent erhöht.

Künftig soll Feldschlößchen Pilsener im 30er-Kasten nach Kenntnis von Wolters von einem anderen niedersächsischen Wettbewerber gebraut werden. Damit wird von der Feldschlößchen AG Dresden in Kauf genommen, dass eine ehemalige Bierspezialität nicht mehr aus ihrer Heimatstadt Braunschweig kommt.

Obwohl Feldschlößchen Pilsener im 30er-Kasten immer eine Wettbewerbsmarke zu Wolters Pilsener in der gleichen Verkaufseinheit war, war das Hofbrauhaus Wolters gerne bereit, über die Lohnproduktion dieses Produktes ein Stück Braunschweiger Brautradition zu erhalten. Die Traditionsbrauer von Wolters bedauern es daher sehr, dass sich von der Löwenstadt nun eine weitere Biermarke verabschiedet.

Trotz des Verlustes des Lohnbrauvertrages blickt die Geschäftsleitung von Wolters sehr optimistisch in die Zukunft. Die verbleibenden Geschäftsfelder der Braunschweiger Traditionsbrauerei entwickeln sich ausgesprochen positiv. Dies gilt neben den Inlandsabsätzen der Marke Wolters insbesondere für das Exportgeschäft. Die Nachfrage nach Wolters-Bierspezialitäten im Ausland wächst stetig. So konnten auf der größten internationalen Lebensmittelmesse, der ANUGA in Köln, auf der das Hofbrauhaus Wolters in diesem Jahr wieder mit einem eigenen Messestand vertreten war, neue Exportkunden gewonnen werden.

Um die vielschichtige Nachfrage nach Wolters-Produkten im Ausland befriedigen zu können, hat Wolters speziell für den Export die neue Biermarke „Brunonia“ entwickelt. Ein großer Auftrag für den Export dieser für Braunschweig sehr typischen Biermarke nach China ist bereits unter Dach und Fach. Darüber hinaus entwickelt sich der Export von Wolters Malz, das vorrangig in afrikanischen Ländern unter dem Markenbegriff „Wolters Malta“ verkauft wird, sehr positiv.

Um das hohe Qualitätsniveau der Wolters-Brauspezialitäten halten zu können, wird das Hofbrauhaus sein anspruchsvolles Investitionsprogramm uneingeschränkt fortsetzen. Das gilt insbesondere auch für das Jahr 2014. Die konsequente Modernisierung Wolters-Braustätte und das damit verbundene Investitionsvolumen dürften in Deutschland im Vergleich zu Braustätten ähnlicher Größenordnung nahezu einmalig sein. Die durchgeführten und geplanten Investitionen kommen dem Umweltschutz sehr entgegen und erhöhen die Effizienz und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Brauerei.

Sowohl die anerkannte Produktqualität als auch die vorhandenen Arbeitsplätze werden durch diese Maßnahmen gesichert. Es lohnt sich also für Wiederverkäufer und Verbraucher der Braunschweiger Traditionsmarke aus dem Hofbrauhaus treu zu bleiben.


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