Wolfenbüttel. Für die Feuerwehrkräfte der elf Ortsfeuerwehren der Stadt Wolfenbüttel stand an diesem Wochenende wieder ein ganz besonderes Übungsprogramm im Dienstkalender. Die Übung im Brandcontainer, dem sogenannten "Fire House".
Dass die Feuerwehrkräfte oft unglaubliches leisten, kann man nur erahnen. Im Brandcontainer kann man sich als Außenstehender nur einen kleinen Einblick dessen verschaffen, was die Einsatzkräfte erleben. Hier zeigt sich simuliert, wie es ist, wenn die Freiwilligen gegen unglaubliche Temperaturen kämpfen. Bereits zum neunten mal übten rund 40 Feuerwehrkräfte an diesem Wochenende im sogenannten „Fire House“ auf dem Gelände der Ortsfeuerwehr Ahlum. Es ist eine freiwillige Übung, wie der stellvertretende Stadt-Ausbildungsleiter Nils Jodat gegenüber regionalHeute.de erklärte. Aber Eine, die einen wichtigen Zweck erfüllt. Die Brandschützer sollen so auf das vorbereitet werden, was sie bei einem richtigen Feuer erwartet.
Vorbereitung auf den Ernstfall
In dem Brandsimulator werden verschiedene Szenarien durchgespielt. Vom Anfänger bis zum Profi kann jeder ran und sich seine Übung selber aussuchen. Ziel ist es, zu trainieren, mit den körperlichen und psychischen Belastungen während eines Einsatzes umzugehen. In Trupps und in Begleitung von Trainern werden die Feuerwehrkräfte dann in die Feuerhölle geschickt. Bis zu 650 Grad heiß kann es in dem Container werden, wenn im Kontrollraum die Feuer gezündet werden. Neben dem „Flash-Over“ werden noch andere Brandherde inszeniert, wie beispielsweise ein Regalbrand, ein Kellerbrand und ein Treppenbrand. In allen Situationen müssen die Feuerwehrmänner einen klaren Kopf behalten. Die Trainer weichen ihren Kameraden während der Übung nicht von der Seite, kontrollieren die Abläufe und geben wichtige Ratschläge. Denn wer hier einen falschen Handgriff macht und unaufmerksam ist, kann sich schnell mal heiße Finger holen.

Der Brandcontainer wurde bereits zum neunten Mal zu Übungszwecken eingesetzt. Foto: Anke Donner
Respekt ja, Angst nein
Einen kleinen Einblick bekam auch regionalHeute.de, als es in den Kontrollraum ging. Dorthin, wo Übungsbeobachter und Ausbilder die Flammen zünden. Und selbst hinter der dicken Panzerglasscheibe glaubte man die Hitze und die Gefahr zu spüren, die den Raum einhüllten. Mehr als 600 Grad, Flammen und Rauch - hier nur simuliert. Und dennoch irgendwie realistisch. Unglaublich, dass es Menschen gibt, die sich freiwillig wieder und wieder dieser Flammenhölle aussetzen. Und Gott-sei-Dank gibt es sie.
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