Düsseldorf. Viele Lehrkräfte an Förderschulen in NRW sind täglich Opfer von Übergriffen ihrer Schüler. Das geht aus einer Umfrage der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hervor, über die die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet.
"Die Ergebnisse sind besorgniserregend", sagte GEW-Landeschefin Ayla Celik der WAZ. Demnach erfahren zum Beispiel 94 Prozent der Befragten, die in Schulen mit dem Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung" arbeiten, körperliche Gewalt wie Schläge und Tritte. 60 Prozent leiden laut der Umfrage mehrmals im Monat darunter, zehn Prozent mehrmals am Tag.
An Förderschulen mit dem Schwerpunkt "Emotionale und soziale Entwicklung" leiden laut GEW 93 Prozent der Befragten unter verbaler und fast 78 Prozent unter psychischer Gewalt, zum Beispiel unter Drohungen und Beleidigungen.
An der Umfrage zu Gewalterfahrungen in den vergangenen fünf Jahren hatten sich im Jahr 2023 insgesamt rund 3.000 Lehrkräfte, Schulleitungen und pädagogische Fachkräfte von Förderschulen in NRW beteiligt. Etwa jeder Zweite gab an, bei der Arbeit körperliche oder seelische Verletzungen erlitten zu haben.
In den Ergebnissen der Umfrage spiegelt sich nach Einschätzung von Ayla Celik ein allgemeiner Trend hin zu mehr Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, gerade auch an Schulen. Die GEW erkennt als Hauptgrund für die vielen Gewalttaten einen "besonders ausgeprägten" Lehrkräftemangel an Förderschulen. Es sei Aufgabe der Landesregierung, diese Beschäftigten besser zu schützen.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem ein vereinfachtes Meldeverfahren für Gewalttaten, einen Schutzplan für Beschäftigte, mehr Anti-Aggressionstrainings, mehr Weiterbildung für Schulleitungen sowie mehr multiprofessionelle Teams.
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