Förderung für den "Eisspeicher" - So will Wahrenholz klimafreundlich heizen

Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat die Klimaschutzmaßnahme in Wahrenholz mit 200.000 Euro gefördert. Der "Eisspeicher" als Heizung kommt völlig ohne konventionellen Brennstoff aus.

Der Deckel auf dem Eisspeicher ist gesetzt und wird in Augenschein genommen von (v.l.n.r.): Patrick Nestler (Klimaschutzmanagment), Herbert Pieper (BM Wahrenholz), Lotta Hagelmann (Klimaschutzmanagement), Tobias Heilmann (SPD MDL), der Bauleiter des Projektes und Detlef Tanke (Verbandsvorsitzender)
Der Deckel auf dem Eisspeicher ist gesetzt und wird in Augenschein genommen von (v.l.n.r.): Patrick Nestler (Klimaschutzmanagment), Herbert Pieper (BM Wahrenholz), Lotta Hagelmann (Klimaschutzmanagement), Tobias Heilmann (SPD MDL), der Bauleiter des Projektes und Detlef Tanke (Verbandsvorsitzender) | Foto: Regionalverband Großraum Braunschweig

Braunschweig / Gifhorn. Der Regionalverband Großraum Braunschweig unterstützt aus Mitteln des Masterplans "100% Klimaschutz" eine umfangreiche kommunale Klimaschutzmaßnahme in Wahrenholz mit 200.000 Euro. Dafür hatte das Masterplanteam einen zweistufigen Wettbewerb ausgeschrieben. Durchgesetzt hat sich die Gemeinde Wahrenholz mit ihrem "Ökologischen Heizungskonzept neue Dorfmitte". Zentrales Förderelement ist ein sogenannter Eisspeicher, dessen bauliche Umsetzung aktuell läuft, was ein Eisspeicher ist erklärt der Regionalverband Großraum Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Im ursprünglichen Konzept war zunächst eine konventionelle CO2 sparende Heizungsanlage vorgesehen; mit der Förderung durch den Regionalverband konnte die Optimierung mit der Eisspeichertechnik vorgenommen werden.

Ein Eisspeicher besteht aus einer Zisterne, die unter der Erdoberfläche vergraben wird. Die Zisterne selbst ist meist aus Beton und nicht isoliert. Im Inneren der Zisterne befinden sich große Spiralen aus Leitungen, in denen eine frostsichere Flüssigkeit (Sole) zirkuliert. Diese Spiralen teilen sich in einen Entzugswärmetauscher und einen Regenerationswärmetauscher auf. Die Zisterne wird mit Wasser gefüllt, das anschließend als Energielieferant dient.

Dieses Schaubild verdeutlicht die Funktionsweise eines Eisspeichers.
Dieses Schaubild verdeutlicht die Funktionsweise eines Eisspeichers. Foto: Regionalverband Großraum Braunschweig



Während des Betriebs entzieht der erste Wärmetauscher dem flüssigen Wasser die Energie und leitet sie weiter an die eigentliche Wärmepumpe. Dort findet der Verdichtungsprozess statt, bei dem ein Kältemittel zunächst verdampft und anschließend komprimiert wird. Die dabei entstehende Wärme lässt sich sowohl für die Heizung als auch zur Warmwasserbereitung nutzen. Indem das Wasser seine Wärme an den Entzugswärmetauscher abgibt, sinkt seine Temperatur und es gefriert allmählich. Der Regenerationswärmetauscher führt der Zisterne Wärme aus unterschiedlichen Umweltenergien, beispielsweise aus Erdwärme oder der Sonne, zu. Ist das Wasser wieder flüssig, lässt sich der Kreislauf beliebig oft wiederholen.

Ein "entscheidender Schritt"


„Dies ist für unsere Gemeinde ein entscheidender Schritt für eine nachhaltige und ökologische Gestaltung unseres Dorfes. Mit dieser Form der Nahwärmeversorgung können wir 80 Prozent CO2 bei der Energieversorgung unserer öffentlichen Gebäude, gegenüber fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas einsparen. Dies wäre uns als kleine Kommune in diesem Umfang nicht ohne die finanzielle Unterstützung durch den Verband, aber auch durch seine kompetente Begleitung bei der Fördermitteleinwerbung möglich gewesen", beschreibt Bürgermeister Herbert Pieper die Zusammenarbeit.

Konkrete Unterstützung für den Klimaschutz


An diesem Projekt könne man sehen, dass auch jede kleinere Kommune sehr gute Beiträge zur Erreichung des großen Ziels des Masterplans – die Minimierung der Treibhausgase in der Region um 95 Prozent bis 2050 – einbringen kann, meint Manuela Hahn, Erste Verbandsrätin. Und Detlef Tanke, Verbandsvorsitzender ergänzt: „Der Regionalverband hat sich zum Ziel gesetzt, konkrete Unterstützung für Klimaschutzvorhaben in den Kommunen anzubieten. Das Beispiel hier in Wahrenholz zeigt, wie eine engagierte Kommune mit Hilfe auf regionaler Ebene sich ökologisch weiterentwickeln kann.“
Die Bauarbeiten sollen noch vor Weihnachten abgeschlossen sein, so dass die Anlage noch dieses Jahr in Betrieb gehen kann.


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