Försterling: "Ministerin vertrödelt Einstellung neuer Lehrer"


Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling. Foto: Privat
Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling. Foto: Privat | Foto: Nigel Treblin



Hannover. Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling, zeigt sich entsetzt über die Tatenlosigkeit der Kultusministerin bei der Beschulung der Flüchtlingskinder in Niedersachsen. „Scheinbar hat die Ministerin keine Ahnung davon, wie sich die Situation in den Schulen gerade darstellt. Die Schulen benötigen dringend mehr Lehrer und Schulsozialarbeiter“, so Björn Försterling.

Dabei habe der Landtag mit dem 2. Nachtragshaushalt 738 Stellen, darunter auch 100 Stellen für Schulsozialarbeiter, zur Verfügung gestellt. Insgesamt seien aber erst rund 80 besetzt, wie das Kultusministerium heute mitteilte. Somit ließe Ministerin Heiligenstadt fast 10 Millionen Euro Budget aus dem Landeshaushalt einfach verfallen. „Die Ministerin hat die Einstellung der Lehrer vertrödelt. Leidtragende sind die Schulen vor Ort, die das Nichtstun der Ministerin mit Mehrarbeit und Engagement ausgleichen müssen. Die Ministerin muss lernen: Mit Geld und unbesetzten Stellen kann man keinen Unterricht machen“, so der FDP-Politiker.

Außerdem werde der Bedarf an Sprachförderung im Land momentan nicht gedeckt, sondern Schulen auf das nächste Schulhalbjahr vertröstet. Dabei hätten bereits seit Mitte Oktober Lehrer und Schulsozialarbeiter eingestellt werden können, so Björn Försterling. „Die Ministerin behauptet, jeder Bedarf werde gedeckt. Wir empfehlen den Schulleitern, Lehrkräften und Eltern daher, sich direkt an die Ministerin zu wenden, wenn es Bedarf nach Sprachförderung vor Ort gibt. Sie muss lernen, ihren Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen und kann die Verantwortung nicht immer auf dem Rücken der Lehrkräfte abladen“, sagt Björn Försterling.
Auch zu der Frage, wie die mehr als 11.000 Kinder beschult werden, die derzeit in Erstaufnahmeeinrichtungen leben, habe die Ministerin keine nachhaltigen Konzepte präsentiert. Völlig abwegig sei ihre Idee, diese Kinder per Video- und Onlineunterricht auf den Schulbesuch vorzubereiten. Die Ministerin zeige auch hier, dass sie die Situation vor Ort nicht kenne. Björn Försterling: „Wer glaubt in einer überfüllten Turnhalle Kinder per Videokonferenz zu beschulen, hat den Bezug zur Realität verloren“.


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