Berlin. Wissenschaftler mehrerer Disziplinen fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass die geplante Cannabisfreigabe von Anfang an "wissenschaftlich interdisziplinär begleitet und evaluiert" wird. Nach den bisherigen Plänen der Ampelkoalition soll eine solche Analyse erst nach der Gesetzesänderung erfolgen.
Das sei zu spät, kritisieren die Forscher: So müssten "regelmäßige Datenerhebungen" bereits "im Vorfeld der rechtlichen Änderung beginnen", um den jetzigen Zustand beschreiben zu können. Dafür seien "umfassend finanzielle Mittel aus allen relevanten Ressorts zur Verfügung zu stellen". Die in neun "zentralen Forschungsfeldern" erhobenen Daten müssten dann die Grundlage bilden für spätere Nachjustierungen, etwa um Überregulierungen abzubauen oder Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Es komme darauf an, nun "so schnell wie möglich aussagekräftige Daten zu erheben, die uns in den kommenden Jahren eine fundierte Einschätzung der gesellschaftlichen und politischen Chancen und Risiken der Legalisierung ermöglichen", so der Koordinator der Gruppe. Mitgewirkt haben unter anderem Professoren für Suchtforschung, Strafrecht, Polizeiwissenschaften sowie Sozialpsychologie.
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