Frauke Petry verlässt AfD Fraktion: Das sagt Thomas Schlick


Thomas Schlick (AfD): "Ich bin sicher, dass sie - egal in welcher Fraktionszusammensetzung - unsere Ziele weiter verfolgen werden und unsere Politik gut vertreten werden!". Foto: AfD Wolfsburg
Thomas Schlick (AfD): "Ich bin sicher, dass sie - egal in welcher Fraktionszusammensetzung - unsere Ziele weiter verfolgen werden und unsere Politik gut vertreten werden!". Foto: AfD Wolfsburg | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg/Helmstedt. Nach der gestrigen Bundestagswahl teilte Frauke Petry, die für die AfD ein Direktmandat erhalten hat, mit, dass sie nicht Teil der AfD Fraktion sein wird. regionalHeute.de fragte Thomas Schlick, der bei der gestrigen Bundestagswahl als Direktkandidat für die AfD antrat, wie er zu dieser Entscheidung steht.



Ich finde diesen Schritt sehr bedauerlich. Ich kann noch nicht so richtig einordnen, was sie damit erreichen möchte. Eine weitere Spaltung der AfD wäre sehr schade, denn ich finde es eigentlich ganz normal, dass in einer so jungen Partei um den Kurs gerungen wird und unterschiedliche Persönlichkeiten versuchen, sich an die Spitze zu stellen.

Diese Phasen hatten andere Parteien auch und wir müssen vielleicht noch verstehen, dass die AfD nicht viele Jahrzehnte Zeit hatte, um zu reifen, sondern in nur vier Jahren ein enormes Wachstum hingelegt hat. Manchmal ist es vielleicht sogar schon zu schnell gegangen.

Der Partei mehr Zeit geben


Fast jedes Jahr im Wahlkampfmodus - da gab es kaum Zeit für innere Einkehr und Festigung. Man sollte daher dieses "Schütteln" der Partei nicht zu ernst nehmen und unserer Partei noch etwas mehr Zeit geben. Ich hatte auch erwartet, dass es ein "Stühlerücken" geben wird, wenn jetzt viele sich auf ihre zukünftige Arbeit im Bundestag konzentrieren werden und in den Landtagen und Kommunen neue Leute nachrücken.

Die vier Jahre in der Opposition können wir gut dafür nutzen, dass sich die Partei neu formieren kann und Persönlichkeiten entwickeln, die die Partei auch längerfristig tragen.

Für die zukünftige Arbeit der Fraktion sehe ich trotzdem nicht schwarz: Es sind 94 Abgeordnete der AfD in den Bundestag gekommen. Ich bin sicher, dass sie - egal in welcher Fraktionszusammensetzung - unsere Ziele weiter verfolgen werden und unsere Politik gut vertreten werden!

Geschlossenheit bei den großen Themen


Die Wähler haben eine politische Opposition gewählt und nicht unbedingt einzelne Persönlichkeiten. Wir werden sie nicht enttäuschen, denn inhaltlich trennt ja die Gruppen der AfD kaum etwas! Es geht da eher um Strategieen und Personen. Bei den großen Themen gibt es eindeutig eine große Geschlossenheit.

Darum verstehe ich persönlich manchmal diese Auseinandersetzungen nicht, wenn sie in Schärfe bis hin zum Austritt geführt werden. Wenn man die gemeinsamen Ziele als Basis nehmen würde, gäbe es meiner Meinung nach genug vereinendes, um gemeinsam weiter zu arbeiten.

Frauke Petry habe ich immer sehr geschätzt. Ich hoffe, sie und der Rest der Partei findet einen Weg, dass sie weiter eine führende Rolle behalten kann. Allerdings hat die Art und Weise ihrer Ankündigung doch schon einige sehr verstört und wütend gemacht. Mich inklusive.

Man wird sehen, ob das noch zu kitten ist. Zwei unterschiedliche AfD-Fraktionen würde ich jedenfalls nicht gut finden!


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