Oslo. Der Friedensnobelpreis 2022 wird an den weißrussischen Menschenrechtler Ales Bialiatski, die Menschenrechtsorganisationen "Memorial" aus Russland und das "Center for Civil Liberties" in der Ukraine verliehen. Das teilte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit.
Bialiatski setzte sich seit Jahren in Weißrussland in der Demokratiebewegung ein, seit 2021 sitzt er wegen angeblicher Steuerhinterziehung im Gefängnis. Die Menschenrechtsorganisation "Memorial" wurde in Russland Ende 2021 formal durch die Behörden aufgelöst, außerhalb Russlands agieren die Aktivisten aber weiter. Schwerpunkte der Organisation waren seit der Gründung 1989 die historische Aufarbeitung politischer Gewaltherrschaft, das Eintreten für die Einhaltung der Menschenrechte und die soziale Fürsorge für die Überlebenden des sowjetischen Arbeitslagersystems (Gulag). Das "Center for Civil Liberties" mit Sitz in Kiew wurde 2007 gegründet und setzt sich nach eigenen Angaben für Menschenrechte und Demokratie ein.
Alle drei Preisträger repräsentierten die Zivilgesellschaft in ihren Ländern, teilte das Nobelkomitee mit. In diesem Jahr gab es für den Friedensnobelpreis 343 Kandidaten, darunter 251 Einzelpersonen und 92 Organisationen.
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