Friseurkette Klier: Insolvenzverfahren eröffnet

Die Gläubiger sollen nun ihre Forderungen einreichen. Wie viele Salons geschlossen werden, stehe noch nicht fest.

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(Symbolbild) | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Wie das Amtsgericht Wolfsburg heute auf Nachfrage mitteilte, wurde das Insolvenzverfahren der Klier Hais Group eröffnet.


Laut Amtsgericht wurde die Eigenverwaltung angeordnet. Dies bedeutet, dass der Schuldner - in diesem Fall die Klier Hair Group - berechtigt ist, unter der Aufsicht eines Sachwalters die Insolvenzmasse zu verwalten. Gläubiger werden nun aufgefordert, ihre Forderungen bis zum 1. Februar 2020 beim Sachwalter anzumelden. Für den 25. Februar wurde eine Gläubigerversammlung zur Berichterstattung durch den Sachwalter und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen angesetzt.


Im September hatte das Unternehmen mit Hauptsitz in Wolfsburg beim Amtsgericht in Wolfsburg ein Schutzschirmverfahren beantragt. Das Unternehmen geriet durch die Ladenschließungen im Zuge der Corona-Krise und die anschließende Kundenzurückhaltung in den vergangenen Monaten in finanzielle Schieflage.


Oberstes Ziel der Bemühungen sei neben der Fortführung und Neuaufstellung des Unternehmens, möglichst viele Salons und Shops sowie die damit verbundenen Arbeitsplätze zu erhalten. Als Familienunternehmen nehme die Klier Hais Group die besondere Verantwortung für ihre Mitarbeiter und deren Familien sehr ernst und kämpfe um jeden Standort, teilte das Unternehmen auf Nachfrage von regionalHeute.de mit.

Mit dem Beschluss das Hauptverfahren zu eröffnen, habe die Klier Gruppe eine wichtige Etappe bei der Sanierung des Unternehmens erreicht. Mit der Eröffnung des Hauptverfahrens bestätige das Gericht eine ‚positive Fortführungsprognose‘. "Eine gute Nachricht für Kunden und Mitarbeiter: Bei der KHD geht es weiter! Ziel ist die nachhaltige Sanierung der KHD, die konsequent vorangetrieben wird. In den nächsten Wochen wird ein Sanierungsplan bei Gericht eingereicht und den Gläubigern zur Abstimmung vorgelegt. Der Plan beschreibt, wie sich die KHG für die Zukunft aufstellen will", teilte eine Unternehmenssprecherin mit.

"Unprofitable Shops" abstoßen


Zur Eröffnung des Verfahrens sagt CEO Michael Melzer: „Für eine nachhaltige Sanierung sehen wir vor allem zwei Notwendigkeiten: Kurzfristig müssen wir uns aus Verantwortung gegenüber Gläubigern und Mitarbeitern leider von dauerhaft unprofitablen Salons und Shops trennen. Jede Standortschließung tut weh. Aber nur so können wir die KHG kurzfristig als Ganzes erhalten und die große Mehrheit der Arbeitsplätze sichern. Langfristig werden wir in den nächsten Jahren gezielt in Mitarbeiter, Marken und Digitalisierung investieren.“

Die Klier Group betreibt in Deutschland etwa 1.350 Salons und Shops und beschäftigt etwa 8.500 Mitarbeiter. Derzeit würden viele Gespräche und Verhandlungen über einzelne Standorte mit den Vermietern stattfinden. Daher könne gegenwärtig seriös nicht angegeben werden, wie viele Salons und Shops geschlossen werden müssen. Alle Zahlen, die derzeit genannt werden, seien reine Spekulationen, an denen sich das Unternehmen nicht beteiligen möchte, heißt es aus der Pressestelle, die abschließend betont, dass man nach der Annahme des Sanierungsplans zunächst die Mitarbeiter und danach andere Zielgruppen über weitere Details informieren wolle.



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