Wolfsburg/Braunschweig. Am heutigen Mittwoch findet im Rahmen der EM in der Münchener Allianz-Arena das Fußballspiel zwischen Deutschland und Ungarn statt. Eigentlich sollte die Allianz Arena in diesem Rahmen in Regenbogenfarben erstrahlen und damit ein Zeichen für Toleranz und Gleichstellung setzen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge habe die UEFA den Antrag des Münchener Stadtrats jedoch abgelehnt. Nun wollen jedoch die Volkswagen Arena in Wolfsburg und das Eintracht Stadion in Braunschweig ihrerseits ein Zeichen setzen. Diese sollen am heutigen Mittwoch in bunten Farben erstrahlen. Beim Eintracht Stadion betrifft dies den Business Bereich.
In einem Zitat auf der Homepage des VfL-Wolfsburg spricht sich Geschäftsführer Michael Meeske für einen bunten Fußball aus. Der VfL sei einer der ersten Bundesligavereine gewesen, der sich öffentlich für das Thema Vielfalt starkgemacht habe. So habe auch die damalige Spielerin Nilla Fischer eine Regenbogenkapitänsbinde getragen. "Umso schöner ist es nun zu sehen, wie viele Vereine, Institutionen und Ligen in Regenbogenfarben ein Zeichen setzen. Denn diese sind vielmehr ein Zeichen von moralischer Grundüberzeugung und weniger ein politisches Statement", wird Meeske weiter zitiert.
"Fußball ist bunt und das soll er auch sein!"
Auch Eintracht Braunschweig unterstützt die durch die Stadthallenbetriebsgesellschaft initiierte Aktion, Teile des Eintracht Stadions am heutigen Mittwoch bunt zu beleuchten, wie Eintracht Braunschweig auf Anfrage von regionalHeute.de berichtet. "Wir als Eintracht Braunschweig haben die Werte Toleranz, Vielfalt und Respekt fest in unserem Leitbild verankert, unterstützen die Aktion und stehen hinter diesem Zeichen", heißt es in der Mitteilung.
Mehr Augenmaß der UEFA gewünscht
Zwar sei die politische Neutralität der UEFA ein hohes Gut, aber ein Zulassen eines bunten Stadions für elementare Grund- und Menschenrechte müsse dennoch möglich sein, äußert sich auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil in einer Pressemitteilung der Niedersächsischen Landesregierung zu Wort. "Ich hätte mir von der UEFA mehr Augenmaß gewünscht – anstatt sich an Regenbogenfarben auf Kapitänsbinden und Stadien abzuarbeiten, hätte die UEFA sich lieber intensiver mit dem Gesundheitsschutz befassen sollen. Es ist mir unerklärlich wie man angesichts der Pandemielage im Virusvariantengebiet England Spiele mit 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauern zulassen kann. Das ist wirklich nicht nachzuvollziehen", so Weil weiter.
"Ich hätte mir von der UEFA mehr Augenmaß gewünscht."
Neben dem VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig hätten sich in Niedersachsen auch Hannover 96 und der VfL Osnabrück dazu bereiterklärt ihre Stadien bunt zu beleuchten. "Homophobie ist insbesondere im Sport, aber auch in unserer Gesellschaft immer noch ein Problem – deshalb sind wir alle gemeinsam gefordert uns nicht nur heute, sondern auch im Alltag und in der Politik jeglicher Form der Ausgrenzung und Diskriminierung entgegenzustellen", so Weil abschließend.
Gemeinde Lehre zeigt Flagge
In diesem Zusammenhang will auch die Gemeinde Lehre ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit setzen. Am Tag des Fußballspiels sollen daher vor dem Rathaus in Lehre die Regenbogenfahnen wehen, wie aus einer Pressemitteilung der Gemeinde hervorgeht. „Wir wollen uns daher mit den Ratskolleginnen und –kollegen der Stadt München solidarisieren, denn auch die Stadt München wird heute bunt sein“, so Gemeindebürgermeister Andreas Busch. Die Aktion solle all denen Mut machen, die unter Benachteiligungen im Alltag leiden.
Stadt Wolfsburg beteiligt sich an Beflaggung
Auch die Stadt Wolfsburg beteiligt sich an der Beflaggung. Auch vor dem Rathaus und dem Gewerkschaftshaus werden mit Regenbogenflaggen gehisst, wie die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung berichtet. "Der Profifußball und seine Fans sind ein Abbild unserer Gesellschaft. Menschen jeder Herkunft, Hautfarbe und Religion spielen und feiern friedlich zusammen. Vielfalt und Toleranz sind die Werte, die auch der Sport verkörpern sollte. Natürlich darf und muss auch der Sport politisch sein und Haltung zeigen, sonst wird er über kurz oder lang an Bedeutung verlieren. Umso wichtiger ist es, dass wir ein starkes und sichtbares Zeichen gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung setzen", bekräftigt Oberbürgermeister Klaus Mohrs das Ansinnen.
´Christian Matzedda, Zweiter Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Wolfsburg und Sprecher des Schulterschlusses Wolfsburg betont: "Für uns sind Regenbogenfahnen ein klares Bekenntnis für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung. Die Botschaft lautet: WIR sind und bleiben bunt!"
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