Gabriel will kein Kanzler werden

von Robert Braumann


Sigmar Gabriel, Foto: Dontscheff
Sigmar Gabriel, Foto: Dontscheff | Foto: Dontscheff

Region. Die Kanzlerkandidatenfrage bei der SPD ist entschieden. Sigmar Gabriel wird es nicht machen. Das Magazin "Stern", das am Mittwoch in die Läden kommt, wird ein Exklusiv-Interview mit Gabriel beinhalten - die Schlagzeile: "Der Rücktritt". Für ihn soll Martin Schulz übernehmen.


Das Titelblatt wird nun bereits am Dienstag in den Medien gezeigt, unter anderem veröffentlichte es die Bildzeitung. Unter der Titelzeile steht: "SPD-Chef Sigmar Gabriel über seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur, seinen Nachfolger, seine Vorwürfe gegen Merkel und sein neues privates Glück."

Der Branchendienst "Meedia" zitiert zudem aus dem Interview, das Gabriel von allen Parteiämtern zurücktreten werde. Gabriel selbst hatte am Dienstag zunächst eine Stellungnahme abgelehnt, den Journalisten in Berlin habe er gesagt: "Ich werde jetzt hier nicht mit Ihnen reden", schreibt die Bild-Zeitung. Nach übereinstimmenden Medien-Informationen soll nun Martin Schulz für die SPD als Kanzlerkandidat antreten. Als Rückzugsgründe von Gabriel werden mangelnder Rückhalt in der eigenen Partei, schlechte Umfragewerte und ein Rückzug zu mehr Familienleben, vermutet.

+++aktualisiert 21:43 Uhr+++

Martin Schulz, schrieb auf seinem Facebook-Account: "Heute ist ein besonderer Tag für mich, der mich tief bewegt. Sigmar Gabriel hat eben im SPD-Präsidium angekündigt, dass er mich am Sonntag als Kanzlerkandidaten und zukünftigen Parteivorsitzenden vorschlagen wird. Das ist eine außergewöhnliche Ehre für mich, die mich mit Stolz, aber auch mit Demut erfüllt. Ich bedanke mich bei Sigmar Gabriel, auch weil ich weiß, wie schwer ihm dieser Schritt gefallen ist."

Sigmar Gabrielhatte sich Anfang Januar bereit erklärt, im Wahlkreis Wolfenbüttel/Salzgitter wieder für den Bundestag anzutreten. Am Mittwoch, 15. März, findet in der Lindenhalle die offizielle Nominierungskonferenz desBundestagskandidaten statt (regionalHeute.de berichtete).

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Dr. Chrisos Pantazis und Sigmar Gabriel, Foto: Robert Braumann



Dr. Christos Pantazis, Vorsitzender der SPD-Braunschweig, kommentiert diese Entscheidung so: "Sigmar Gabriel ist ein Mensch, der nie seine Wurzeln in unserer Region vergessen hat. Als langjähriger Vorsitzender des SPD-Bezirk Braunschweig kannte er die Sorgen und Interessen der hier lebenden Bürgerinnen und Bürger und hat sich sowohl als Landespolitiker, als auch in der Bundespolitik immer für die Interessen der hiesigen Menschen stark gemacht. Dafür gilt ihm unser tiefster Dank! Sigmar hat das Herz am rechten Fleck, wie unlängst bei seinem starken und sympathischen Auftritt bei unserem SPD-Neujahrsempfang deutlich wurde. Er hat nie die Bindung verloren, wohnt bis heute in seiner Heimatstadt Goslar und ist auch durch diese Authentizität zu einem exzellenten Politiker geworden: Die Nominierung von Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsident oder die Mitgliedervoten in zentralen SPD-Entscheidungen sind nur einige seiner größten Verdienste für die Sozialdemokratie, deren Führung er in einer keinesfalls einfachen Zeit übernommen hat. Seine jetzige Entscheidung verdient große Anerkennung, aber natürlich wird die Braunschweiger SPD Martin Schulz, so er die Kandidatur übernimmt, im Wahlkampf mit dem gleichen Enthusiasmus unterstützen, wie Sigmar Gabriel. Es wird ein hochspannender Wahlkampf, in den wir voller Selbstvertrauen gehen werden."

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