Helmstedt. 1.475 Dopingmittel beschlagnahmte der Braunschweiger Zoll am Dienstag an der Autobahn 2 nahe Helmstedt. Das testosterongeladene Paket in Geschenkpapier befand sich in einem osteuropäischen Kleintransporter auf dem Weg nach Westen. Das teilt das Hauptzollamt Braunschweig mit.
Die verdachtsunabhängige Kontrolle des Fahrzeugs verlief zunächst völlig problemlos, bis die Zöllner des Hauptzollamts Braunschweig auf ein großes Paket in Geschenkpapier stießen, das die Neugier der Kontrolleure weckte. Da der Fahrer keine sinnvollen Angaben zu dem Paket machen konnte oder wollte, wurde es kurzer Hand geöffnet und der Inhalt untersucht. Enthalten waren insgesamt 1.475 Dopingpräparate in Form von Tabletten und Ampullen.
Volle Überdosis
Die sichergestellten Mittel waren nicht nur wertvoll, sondern vor allem gefährlich und illegal. Der Wirkstoffgehalt überstieg die in Deutschland zulässigen Grenzwerte teilweise um das 3.800-fache.
Auch wenn es sich bei dem Paket tatsächlich um ein Geschenk handeln sollte, hätte Zolloberinspektor Löhde vom Hauptzollamt Braunschweig keinerlei schlechtes Gewissen: "Wir dürfen und müssen auch fremder Leute Geschenke aufmachen. Im vorliegenden Fall wäre es für den Dopingsünder das größere Geschenk, wenn er seinen Lebenswandel überdenken würde".
Bis zu drei Jahre Haft
Zumindest ein Denkanstoß wird wohl das Strafverfahren sein, das gegen den Transporteur eingeleitet wurde. Bei Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz droht bis zu drei Jahren Haft. Vorläufig durfte der Fahrer seine Reise nach Zahlung einer Kaution (Sicherheitsleistung nach § 132 Strafprozessordnung) fortsetzen - natürlich ohne seine Dopingmittel.
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