Goslar. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner hat für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Goslar ein paar besondere Worte zum Jahreswechsel 2024/2025 verfasst. Diese übermittelt die Stadt Goslar in einer Pressemeldung.
Schwerdtner lässt in ihrem Grußwort das abgelaufene Jahr Revue passieren und wagt auch einen Blick in die Zukunft der Stadt. Ihre Grußworte veröffentlichen wir nachstehend ungekürzt und unkommentiert.
Das Grußwort der Oberbürgermeisterin
"Liebe Goslarerinnen und Goslarer, liebe Freunde, Freundinnen und Gäste unserer Stadt,
viele Menschen in unserem Land blicken momentan mit Sorge auf eine unsichere politische Lage – in unserem eigenen Land, in Europa, in der Welt. Seit Jahren befinden wir uns gefühlt im Dauerkrisenmodus. In diesen komplexen Zeiten ist jedoch eines klar: Wir brauchen, insbesondere die Wirtschaft braucht, politische Stabilität und Verlässlichkeit, um langfristig planen und investieren zu können. Nach dem Aus der Bundesregierung bereitet sich auch die Stadt Goslar mit Hochdruck auf die vorgezogenen Neuwahlen am 23. Februar vor. Es ist schön, dass sich so viele freiwillige Wahlhelferinnen und -helfer gemeldet haben und wir keine Probleme haben werden, die Wahllokale zu besetzen. Herzlichen Dank dafür!
Ein Meilenstein des vergangenen Jahres war sicherlich die Entscheidung für das Kaiserpfalzquartier. In den Wochen vor dem Bürgerentscheid gab es kaum ein anderes Thema in der Stadt. Zwischenzeitlich schien es ruhig darum geworden zu sein, doch im Hintergrund gingen und gehen weiterhin die umfangreichen Planungen voran.
Viele Aufgaben für die Feuerwehr
Gleich zu Jahresbeginn musste unsere Freiwillige Feuerwehr nach dem Starkregenereignis über die Feiertage zu einem Brand am Marktplatz ausrücken und auch in den folgenden Monaten in Oker, Vienenburg oder zuletzt in Jürgenohl Großeinsätze bewältigen. Das hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig dieser ehrenamtliche Einsatz für uns alle ist. Die Investition von 1,1 Millionen Euro in neue Schutzausrüstung für alle Kameradinnen und Kameraden ist daher gut angelegtes Geld.
Über andere Ausgaben werden wir uns allerdings angesichts unserer Haushaltslage gemeinsam mit der Politik Gedanken machen und einzelne Posten auf den Prüfstand stellen müssen. Wir erwarten ein Minus von rund 8,6 Millionen Euro und werden in Zukunft wieder Überschüsse im Ergebnishaushalt erwirtschaften müssen, um Investitionen zu finanzieren. Die großen Aufgabenfelder liegen nach wie vor in der guten Ausstattung unserer Schulen und Kitas, im Klimaschutz mit kommunaler Wärmeplanung, in der Infrastruktur, insbesondere den Straßen, Geh- und Radwegen sowie im Hochwasser- und Bevölkerungsschutz. Hier bin ich besonders stolz auf die Gründung der ersten freiwilligen Hochwasserhilfe Niedersachsens in Goslar! Die mittlerweile 58 Helferinnen und Helfer werden künftig die Feuerwehr unterstützen und unter anderem Sandsäcke verbauen, Pumpen an die Bürgerschaft ausgeben sowie bei der Einsatzverpflegung mithelfen. Das ist großartiges bürgerschaftliches Engagement!
Überregionales Interesse ausgelöst
Und auch bei der Straßenausbesserung hat unsere Verwaltung in diesem Jahr überregionales Interesse ausgelöst. Neben der KI-unterstützten Schlaglochdokumentation sorgte auch die Drohnenaussaat der Stadtforst für Aufmerksamkeit. Die Digitalisierung schreitet also voran. Auch für Nachwuchs ist gesorgt: Ich freue mich sehr, dass wir zum Start des Wintersemesters mittlerweile 240 Bachelor- und Masterstudierende der Digital Technologies auf dem Energie-Campus begrüßen konnten.
Zum Jahresende gab es einige positive Nachrichten: Unser Ehrenbürger Hans-Joachim Tessner kauft über seine Familienstiftung die beiden Traditionshotels „Kaiserworth“ und „Brusttuch“. Nach fast zwei Jahren Leerstand werden die beiden denkmalgeschützten Gebäude in erster Lage erst einmal vollständig saniert, bevor sie wieder in den Hotelbetrieb gehen. In Hahnenklee plant Familie Prien ein Vier-Sterne-Naturhotel, das die alte „Waldgarten“-Ruine ersetzen soll. Der Rat hat in der Bauleitplanung den städtebaulichen Vertrag und Satzungsbeschluss abgesegnet. Mit „Tante Enso“ ging im Kurort der lang ersehnte Nahversorger an den Start. Und in Vienenburg konnte das letzte Brückenteil über die Oker gesetzt werden, bis Mitte Mai soll der Weg endlich wieder frei sein.
Zuversichtlich ins neue Jahr blicken
Gern möchte ich mit Ihnen gemeinsam weiter daran arbeiten, unsere Stadt Goslar voranzubringen. Lassen Sie uns deshalb zuversichtlich ins neue Jahr blicken und den künftigen Herausforderungen mit Optimismus engagiert entgegensehen. Mut macht das vielfältige ehrenamtliche Engagement, das viele Dinge trägt. Ich bin dankbar für die vielen Menschen, die sich einsetzen, Dinge anpacken, unser Leben als Ehrenamtliche mitgestalten - manchmal im Verborgenen, kaum bemerkt, aber doch unendlich wichtig für unsere Gesellschaft, für unser Miteinander.
Für 2025 wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit, persönliche Zufriedenheit und uns allen ein friedliches Miteinander."
mehr News aus der Region