Goslar. Zum Reformationsfest hat Landesbischof Dr. Christoph Meyns die Verantwortung des Staates betont, das Böse einzudämmen und Rechtsbrüche zu bestrafen. Im Inneren mithilfe von Polizei und Justiz, nach außen „mithilfe von Diplomatie, Wirtschaftssanktionen und Militär“. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig hervor.
Im Blick auf die aktuellen Konflikte bestehe die Aufgabe der Staatengemeinschaft darin, das Völkerrecht zu stärken. „Seine Verletzung durch Russland muss der Erfolg mit allen Mitteln versagt werden, will man nicht andere Länder dazu ermutigen, ihrerseits schwächere Staaten zu überfallen“, sagte Meyns am 31. Oktober in der Marktkirche Goslar.
In seiner Predigt erläuterte der Landesbischof die Zwei-Reiche-Lehre Martin Luthers. Danach müsse der Staat zugunsten des Nächsten auf die Einhaltung und Durchsetzung des Rechts achten. Für ihre eigene Person sollten Christen allerdings auf jede Gewalt verzichten und jedes Unrecht erdulden.
Eine christliche Lebensführung
Der Landesbischof machte auf die Bedeutung der Seligpreisungen Jesu am Beginn der Bergpredigt aufmerksam. Sie seien keine Aufzählung von Geboten, sondern proklamierten eine neue Wirklichkeit: „Sie öffnen einen neuen Horizont. Sie bringen zur Sprache, was nach Gottes Willen Zukunft hat und verändern damit meine Perspektive auf das Leben.“
Als bedeutendste Leistung der Reformationszeit bezeichnete Meyns die Übersetzung der Bibel. Die Bibelausgaben der damaligen Zeit hätten das Ziel gehabt, Menschen einzuweisen „in das rechte Verständnis des christlichen Glaubens und in eine ihm gemäße Lebensführung.“ Hier finde sich bis heute die besondere Prägung der evangelischen Kirche.
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