Hannover. Experten aus der Polizei Niedersachsen, Vertretende der Banken und Sparkassen und Verantwortliche der Versicherungen haben sich auf Einladung des LKA Niedersachsen am gestrigen Dienstag getroffen, um gemeinsam über zukünftige Strategien zur Bekämpfung des Kriminalitätsphänomens "Angriffe auf Geldautomaten" zu beraten. Dabei wurde vereinbart, die bisherigen Bemühungen fortzuführen und intensivieren zu wollen. So geht aus einer Pressemitteilung des LKA Niedersachsen hervor. Auch in unserer Region kommt es immer wieder zu solchen Taten.
Zunächst eine gute Nachricht für Niedersachsen: Entgegen des Bundestrends verzeichnete das Land Niedersachsen im Jahr 2023 mit 39 Fällen von Geldautomatensprengungen (im Vergleich zu 68 Taten in 2022) einen deutlichen Rückgang der Taten (minus 42 Prozent). In diesem Jahr gab es in Niedersachsen vier Angriffe auf Geldautomaten, zuletzt am 19. Februar 2024 in Verden (Aller).
Doch das Problem ist keineswegs gebannt: Im gesamten Bundesgebiet ist lediglich ein Rückgang von etwa sieben Prozent festzustellen. Die bundesweite Situation sei folglich weiterhin angespannt. Aus diesem Grund haben sich die niedersächsischen Verantwortlichen der Banken und Sparkassen sowie von Versicherungen mit den Experten der Polizei Niedersachsen getroffen, um sich gemeinsam über zukünftige Strategien auszutauschen.
Alle an einem Strang
Die Teilnehmenden verständigten sich vor allem darauf, die bisherigen Bemühungen fortzuführen und weiter zu intensivieren. Dazu gehöre auch, dass die Betreibenden der Geldautomaten kontinuierlich in Sicherungstechnik investieren wollen. So sollen zukünftig nicht nur Geldautomaten mit zusätzlichen Systemen ausgestattet werden, die eine Sprengung verhindern, sondern zunehmend auch mit Geldnoteneinfärbesystemen, die das Geld unbrauchbar machen. Die Expertenrunde war sich einig, dass weiterhin eine positive Entwicklung bei der Bekämpfung des Kriminalitätsphänomens "Angriffe auf Geldautomaten" erwartet werden könne, wenn zeitnah jeder Geldautomat über entsprechende Sicherungsmaßnahmen verfüge. Die Täter müssten bereits im Vorfeld wissen, dass eine Sprengung nur unter erschwerten Bedingungen gelinge und selbst dann die Beute aufgrund der Einfärbung des Geldes für die Täter unbrauchbar ist.
Die Notwendigkeit des regelmäßigen Austauschs sei aus Sicht der Teilnehmenden weiterhin von großer Bedeutung, um eine effektive Strategie zum besseren Schutz von Geldautomaten zu entwickeln und die Gefahren durch Sprengungen einzudämmen.
Task Force der Polizei
Im LKA Niedersachsen wurde bereits im Jahr 2022 eine interdisziplinäre Task Force Geldautomatensprengungen eingerichtet, in dem insbesondere die Bereiche Ermittlungen, Analyse, Einsatz, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit zusammenwirken. Niedersachsen verfolgt damit einen ganzheitlichen Ansatz und hat seine Bemühungen in der Bekämpfung des Phänomens seitdem insgesamt deutlich verstärkt. Der regelmäßige Austausch und die Beratung in Expertenrunden seien ein wesentlicher Bestandteil der Prävention.
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