Berlin. Trotz des sprunghaften Anstiegs der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung zum Jahreswechsel bewertet Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sein Regierungshandeln als kostendrückend.
"Ich mache Strukturreformen und werde erreichen, dass die Beiträge langfristig nicht mehr standardmäßig steigen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". Somit sei er "der preisgünstigste Gesundheitsminister für die Krankenkassen".
Der Gesundheitsminister stellt zudem einen Stopp des Beitragsanstiegs für das übernächste Jahr in Aussicht: "Ich glaube nicht, dass für 2026 wir noch mal die Krankenkassenbeiträge erhöhen müssen." Er gehe davon aus, dass "die Krankenkassenbeiträge jetzt stabil sein werden". Wenn die Ampel-Regierung alle Reformen, an denen derzeit noch gearbeitet werde, auch umsetzen könne, "dann bleibt auch der Beitragssatz stabil".
Für die hohen Ausgaben im Gesundheitswesen und die vergleichsweise niedrige Lebenserwartung in Deutschland gibt Lauterbach indirekt den Krankenkassen die Schuld. "Wir haben so ein ineffizientes System, die Lebenserwartung in Westeuropa ist in keinem Land niedriger als bei uns", sagte der Minister. "Italien, Spanien, Belgien, Niederlande, Schweden, Finnland, Österreich, Schweiz, Luxemburg - überall ist die Lebenserwartung höher als bei uns, als in unserem sehr teuren System. Mit dieser schlechten Lebenserwartung muss man sich auch die Frage gefallen lassen: Was ist der Beitrag der Krankenkassen gewesen?"
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