Gewalt und Übergriffe in Schwimmbädern: Deutlicher Anstieg in der Region

In der Region haben sich die Gewaltdelikte in Schwimmbädern seit 2023 deutlich erhöht. Besonders bei sexuellen Übergriffen zeigt die Statistik alarmierende Zuwächse.

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Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Die Zahl der Gewaltdelikte und sexuellen Übergriffe in Schwimmbädern und an Badestellen in Niedersachsen ist in den vergangenen beiden Jahren stark gestiegen – auch in der Region Braunschweig. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag hervor.



Landesweit stieg die Zahl der bekannt gewordenen Gewaltdelikte von 171 Fällen im Jahr 2023 auf 376 im Jahr 2024 – mehr als eine Verdopplung. In der Region fällt besonders Wolfsburg auf: Dort kletterte die Zahl von nur 2 Vorfällen (2023) auf 20 Fälle im Jahr 2024. Auch in Braunschweig selbst war ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen – von 2 Fällen (2023) auf 13 (2024).

Im Landkreis Peine wurden 2023 zwei Fälle gezählt, ein Jahr später waren es schon zehn. Gifhorn (4 auf 5) und Helmstedt (1 auf 5) zeigten ebenfalls steigende Tendenzen. Goslar blieb mit 3 Fällen in beiden Jahren stabil. In Salzgitter verharrten die Zahlen bei 4 Fällen pro Jahr, im Landkreis Wolfenbüttel stieg die Zahl leicht von 1 auf 2.

Sexuelle Übergriffe


Die Gewaltfälle in Bädern der Region sind angestiegen.
Die Gewaltfälle in Bädern der Region sind angestiegen. Foto: regionalHeute.de


Auch bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zeigt sich ein deutlicher Anstieg. Niedersachsenweit verdoppelte sich die Zahl von 59 Fällen im Jahr 2023 auf 116 im Jahr 2024.

In der Region war Wolfsburg besonders betroffen: Von 2 Fällen im Jahr 2023 schnellte die Zahl 2024 auf 8 hoch. Braunschweig meldete 1 Fall im Jahr 2023 und 2 im Jahr 2024. In Peine blieb die Zahl konstant bei 2 Fällen pro Jahr.

Andere Landkreise der Region verzeichneten niedrigere oder gar keine Vorkommnisse: In Gifhorn (1 Fall 2023, keiner 2024) sowie Goslar (2 Fälle 2023, keine 2024) gingen die Zahlen zurück. In Salzgitter wurde 2024 erstmals ein Fall registriert, während Wolfenbüttel und Helmstedt in beiden Jahren keine Fälle meldeten.

Wer sind die Tatverdächtigen?


Laut Landesregierung standen in ganz Niedersachsen 2024 insgesamt 702 Personen im Verdacht, Straftaten in Schwimmbädern begangen zu haben (2023: 384). Davon hatten 68,5 Prozent eine deutsche Staatsangehörigkeit (481 Personen), während 31,5 Prozent Ausländer waren (221 Personen).

Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gab es 2024 96 Tatverdächtige, davon 58,3 Prozent Deutsche (56 Personen) und 41,7 Prozent Nichtdeutsche (40 Personen). 2023 lag der Anteil nichtdeutscher Verdächtiger noch bei 36,6 Prozent.

Kein Zusammenhang mit Ausländeranteil


Trotz dieser Zahlen betont die Landesregierung, dass sich kein klarer Zusammenhang zwischen einem hohen Ausländeranteil in einer Kommune und vielen Vorfällen in Schwimmbädern herstellen lasse. Viele Fälle beträfen einfache Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen, die insgesamt „auf einem unauffälligen Niveau“ im Verhältnis zur Gesamtkriminalität lägen.

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