Gewerbegebiet BS/SZ: Grundvoraussetzungen müssen geklärt werden

von Sandra Zecchino


Frank Klingebiel und Ulrich Markurth stellen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor. Foto: Sandra Zecchino
Frank Klingebiel und Ulrich Markurth stellen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor. Foto: Sandra Zecchino | Foto: Sandra Zecchino

Salzgitter/Braunschweig. Am heutigen Freitag stellten die Oberbürgermeister Frank Klingebiel, Stadt Salzgitter, und Ulrich Markurth, Stadt Braunschweig, die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für das interkommunale Gewerbegebiet vor. Nun hoffen sie auf die Zustimmung der Räte die notwendigen Bedingungen für die Weiterentwicklung schaffen zu können.


Das interkommunale Gewerbegebiet war von Anfang an eine riesige Herausforderung und noch könne nicht beantwortet werden, ob alle Aspekte gelöst werden können, so Markurth. "Aber nach zwei Jahren Machbarkeitsstudie sind wir davon überzeugt, dass es sich lohnt, sich der Aufgabe zu stellen."

Vor fast zwei Jahren, Mitte 2016, entschieden die Räte der Stadt Salzgitter und der Stadt Braunschweig, dass eine umfassende Machbarkeitsstudie für ein interkommunales Gewerbegebiet erstellt werden solle. Und das Ergebnis der Studie bekräftigt die beiden Politiker, weiter an dem Projekt zu arbeiten. "In ganz Niedersachsen gibt es keine vergleichbare Fläche", hob Markurth eines der Ergebnisse der Studie hervor. Die Gründe dafür seien laut Studie die zentrale Lage in Europa, die möglichen flexiblen Grundstückszuschnitte sowie die Verkehrsanbindung mit der Binnenschifffahrt, dem Autobahnnetz und den Bahnanschlüssen.

Drei zentrale Herausforderungen


Ob sie politisch für das Projekt werben werden, könnten die beiden Oberbürgermeister auch nach den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie noch nicht. Doch sie hoffen darauf, dass sie im Juni die Erlaubnis der Räte bekommen werden, die drei ihrer Meinung nach größten Herausforderungen anzugehen.

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Klingebiel und Markurth bei der Vorstellung der Pläne 2016. Foto: Robert Braumann



Voranggebiet Kiesabbau


Im südlichen Bereich des angedachten zukünftigen Gewerbegebietes befindet sich ein Bereich, der für die Sicherstellung des Kiesabbaus vorgesehen ist. Für die Realisierung der Pläne ist es notwendig, dass das Land Niedersachsen damit einverstanden ist, dass der Regionalverband Großraum Braunschweig dieses aufhebt. Wenn das nicht geschehen sollte, gäbe es kein Gewerbegebiet, betont Klingebiel

Fördermittel durch das Land

Insgesamt werde aktuell mit einer Investitionssumme von 125 Millionen Euro für die ersten beiden Bauabschnitte gerechnet und das sei eine Summe, die die beiden Städte nicht allein tragen könnten. Deshalb hoffen sie auf entsprechende Fördermittel vom Land. Auch wenn das Land bereits signalisiert habe, dass sie die Region dementsprechend unterstützen werden, sei eine verbindliche Zusage von einer 40-prozentigen Landesförderung eine Grundvoraussetzung für eine Umsetzung.

Verkehrskonzept

Um Sicherzustellen, dass der LKW-Verkehr die umliegenden Orte nicht belastet, soll eine weitere Autobahnabfahrt von der A39 entstehen. Dass das Land Niedersachsen dem Bau zustimmt und gleichzeitig eine 60-prozentige Förderung zusichert ist eine weitere Voraussetzung.

Zusätzlich sollten laut Planung 25 Prozent der zukünftigen Arbeitnehmer im Umweltverbund, das bedeutet mit dem Öffentlichen Nahverkehr, mit dem Fahrrad oder mit Fahrgemeinschaft, ihren Arbeitsplatz erreichen. Dafür müsse eine entsprechende Mobilitätsstudie erarbeitet werden.

Weiteres Vorgehen


Erst wenn diese Fragen geklärt werden, könnte der Fokus auf Detailfragen gerichtet werden, betonen die Klingebiel und Markurth. Und damit das geschieht, werden die beiden im Juni in den jeweiligen Räten Anträge vorlegen, damit diese Aspekte bearbeitet werden können. Die Ergebnisse sollen bis September 2019 vorliegen, damit die Räte bis Ende 2019 entscheiden können, ob das interkommunale Gewerbegebiet umgesetzt wird oder nicht.

Am kommenden Montag bekommen die Einwohner um 18.30 Uhr in der Stadthalle Braunschweig die Möglichkeit, sich über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zu informieren und ihre Meinung dazu zu äußern. Zusätzlich sind die gesamte Studie unter https://www.braunschweig-salzgitter.de für jeden einsehbar.

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