"Akute Belastungssituation": Mehr Urlaubstage für Beschäftigte gefordert

Angesichts der jüngsten Tarifrunde im Öffentlichen Dienst fordern Gewerkschaften mehr Urlaubstage auch für andere Branchen.

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Berlin. Angesichts der jüngsten Tarifrunde im Öffentlichen Dienst fordern Gewerkschaften mehr Urlaubstage auch für Beschäftigte in anderen Branchen. In weiten Teilen des Öffentlichen Dienstes gebe es eine "akute Belastungssituation", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle, der "Bild" (Donnerstagausgabe). Die in den Tarifverhandlungen geforderten drei zusätzlichen freien Tage seien daher nötig.



"Hunderttausende Stellen sind unbesetzt beziehungsweise werden in den nächsten Jahren frei, weil die Babyboomer in Rente gehen. Zudem kommen auf die Beschäftigten immer mehr Aufgaben zu, viele sind permanent überlastet", sagte die Verdi-Vizevorsitzende. "Die zusätzlichen drei freien Tage sollen einen Ausgleich dafür schaffen."

Eklatanter Fachkräftemangel


Annett Lindner, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sagte der Zeitung, die GEW unterstütze die Forderungen nach mehr Urlaubstagen, "damit der eklatante Fachkräftemangel im Öffentlichen Dienst, insbesondere in den westlichen Bundesländern, behoben werden kann". Der Öffentliche Dienst müsse ein attraktiver Arbeitgeber sein.

Auch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) stellt sich hinter die Forderung nach mehr Urlaubstagen für Arbeitnehmer. "Zusätzliche freie Tage, die wie Urlaub gesehen werden, halten auch wir für ein adäquates Instrument, den zunehmenden Belastungen in der Forstwirtschaft entgegenzuwirken", sagte ein IG-BAU-Sprecher der "Bild".

Zusätzliche freie Tage


Ein Sprecher der IG Metall verwies auf bestehende Modelle in der Metall- und Elektroindustrie. Seit 2019 gibt es dort eine "tarifliche Freistellungszeit", bei der belastete Beschäftigte zusätzliche freie Tage erhalten können. "Wer in Schicht arbeitet, Kinder betreut oder Angehörige pflegt, erhält bis zu acht zusätzliche freie Tage im Jahr", teilte die Gewerkschaft mit.

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