Nürnberg. Das Konsumklima setzt seine Erholung fort und steigt zum siebten Mal in Folge. Dabei nimmt die Dynamik nach einer Abbremsung im Vormonat wieder zu, teilte das Marktforschungsinstitut GfK in seiner Konsumklimastudie am Mittwoch mit.
Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen erholen sich demnach deutlich, während die Anschaffungsneigung moderate Zugewinne verzeichnet. Die GfK prognostiziert für das Konsumklima für Mai -25,7 Punkte und damit 3,6 Punkte mehr als im April (revidiert -29,3 Punkte). "Allerdings bleibt der Wert nach wie vor unter dem Vor-Pandemie-Niveau vor etwa drei Jahren", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Positiv sei zu verzeichnen, dass auch die Einkommenserwartungen zum siebten Mal in Folge zulegen könne und damit erstmals wieder das Niveau von vor dem Beginn des Ukraine-Krieges erreichten, fügte er hinzu.
Dieser ist auch der maßgebliche Treiber für die positive Entwicklung des Konsumklimas. Der Indikator steigt im April um 13,6 Punkte auf einen Wert von -10,7 Punkten, der höchste Wert seit Februar 2022. Im Sog deutlich steigender Einkommensaussichten kann auch die Anschaffungsneigung im April zum dritten Mal in Folge zulegen. Nach einem moderaten Plus von 3,9 Punkten steigt sie auf -13,1 Punkte.
Sie liegt damit nur noch 2,5 Zähler unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres. Trotz der Zuwächse ist das Niveau der Konsumneigung gegenwärtig noch niedriger als zu Zeiten der beiden pandemiebedingten Lockdowns im Frühjahr 2020 sowie Ende 2020 bis Anfang 2021. Nach dem kleinen Rückschlag im Vormonat setzt die Konjunkturerwartung im April ihren Aufwärtstrend fort. Der Indikator gewinnt 10,6 Punkte hinzu und weist nun 14,3 Punkte auf.
Damit stabilisiert sich die Konjunkturstimmung deutlich im positiven Bereich, das heißt über dem langjährigen Durchschnittswert des Indikators von etwa null Punkten. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres wird sogar ein Plus mehr als 30 Punkten gemessen. Nach den momentan vorliegenden Prognosen steht der deutschen Wirtschaft kein einfaches Jahr 2023 bevor: Das vorhergesagte Wachstum für das Bruttoinlandsprodukt bewegt sich um die Nulllinie. Das heißt, die deutsche Wirtschaft wird 2023 stagnieren, dabei soll das zweite Halbjahr etwas besser verlaufen als die ersten sechs Monate, erwartet die GfK.
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