Gifhorn. Seit 10 Jahren werden im Landkreis Gifhorn Familienhebammen eingesetzt. Dieses Jubiläum feierte der Landkreis Gifhorn nach eigenen Angaben am 14. November mit einem Fachtag im Rittersaal des Schlosses. Der Landrat Dr. Andreas Ebel begrüßte die geladenen Gäste und die derzeit neun Familienhebammen.
Unter den Rednern waren auch das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, die Stiftung „Eine Chance für Kinder“ und die AWO vertreten. Im Anschluss an die Feierlichkeiten gab es einen Fachvortrag zum Thema Frühkindliche Bindung.
Zum 10-jährigen Jubiläum der „Familienhebammen im Landkreis Gifhorn“ fand am 14. November im feierlichen Rahmen im Rittersaal des Schlosses ein Fachtag zum Thema „Frühkindliche Bindung“ statt. In seiner Begrüßungsrede stellte Landrat Dr. Andreas Ebel fest, dass der Landkreis Gifhorn mit dem aufsuchenden Angebot eine bedeutsame Erfolgsgeschichte geschrieben hat. „In den zurückliegenden 10 Jahren konnten im Landkreis Gifhorn 353 Familien durch eine Familienhebamme begleitet und unterstützt werden. Durch den Einsatz von Familienhebammen entspannt und stabilisiert sich in vielen Fällen die Situation in der Familie“, hebt der Landrat die Bedeutung für die Familien hervor. „Auch können dadurch darüber hinausgehende Hilfen und Maßnahmen des Jugendamtes verringert werden oder sogar ganz entfallen“, ergänzt Dr. Andreas Ebel. Gemeinsam mit dem Sozialdezernenten und Kreisrat Rolf Amelsberg bedankte sich der Landrat bei den geladenen Familienhebammen und Ehrengästen, die diese Arbeit erfolgreich mit Leben füllen.
Das kostenlose Angebot hilft den Familien
Lange bevor es eine verbindliche Rechtsgrundlage zu dem flächendeckenden Einsatz von Familienhebammen gab, initiierte der Landkreis Gifhorn als eine der ersten Kommunen in Niedersachsen bereits im Jahr 2008 das Projekt, welches mittlerweile als Regelangebot des Fachdienstes Frühe Hilfen beim Jugendamt angesiedelt ist. Mittlerweile sieben Familienhebammen und seit Kurzem auch zwei Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen betreuen junge Familien und ihren Nachwuchs in schwierigen Lebenssituationen während der Schwangerschaft, rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr des Kindes im häuslichen Rahmen. Das kostenlose Angebot hilft den Familien, intensiv und gut begleitet durch den neuen Alltag mit Kind zu steuern und Krisen sicher zu meistern.
Das Projekt entstand in einer intensiven Zusammenarbeit mit Professor Dr. Adolf Windorfer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Eine Chance für Kinder“, deren Ziel die Prävention von Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung ist. Die Stiftung war maßgeblich an der Weiterbildung und Zertifizierung von Hebammen zu Familienhebammen beteiligt. Nach zehn Jahren erfolgreicher Arbeit zog Prof. Dr. Windorfer nun bei der Fachveranstaltung eine positive Bilanz.
Auf dem Weg zu einer sicheren Bindung
Vor den geladenen Ehrengästen, zahlreichen Fachkräften aus den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe sowie des Gesundheitswesens, berichtete er über die Entwicklung des Projekts im Landkreis und in Niedersachsen.
Weitere wissenswerte Details aus Theorie und Praxis der Familienhebammen im Landkreis Gifhorn steuerten die Koordinatorinnen des Fachdienstes Frühe Hilfen, der Leiter des AWO-Beratungszentrums, Carsten Bromann, sowie natürlich auch die anwesenden Familienhebammen selbst bei.
Im praxisbezogenen Teil des Fachnachmittags hielt Gerhild Damm, Pädagogin und Dozentin für frühkindliche Entwicklung, einen interaktiven Vortrag mit dem Titel „Auf dem Weg zu einer sicheren Bindung - Feinfühlige Kommunikation mit Säuglingen und Kleinkindern“, bevor der offizielle Teil der Jubiläumsveranstaltung durch Maik Zilling, den Leiter des Jugendamtes, beendet wurde und der Tag mit angeregten Gesprächen der Teilnehmenden ausklang.
mehr News aus Gifhorn